Eberhard Jüngels Nachruf auf Karl Barth vom Dezember 1968: „Hat er denkend, redend und handelnd zu hoch gegriffen, um einer aus der – tiefer als je empfundenen – Tiefe nach Gott schreienden oder schon nicht mehr nach Gott schreienden, sondern nur noch sich selbst bekla­genden und sich selbst beruhigenden Menschheit mit seinem Riesenwerk wirklich hilfreich werden zu können? Oder dachte er von dem sich erniedrigenden Gott so hoch, redete er des­halb so assertorisch, handelte er deshalb so kompromisslos, weil ihn die Anfechtung nicht nur beten, sondern eben auch denken, reden und handeln lehrte? In dem kleinen Seufzer, mit dem wir zu Gott sagen: Ach, ja!, steckt alles, und alles muß auch immer wieder zu diesem kleinen Seufzer werden – behauptete Barth. Hat ihn dieses ‚Ach, ja‘ empor gebracht?“

Einen Tag nach Karl Barths Tod hielt Eberhard Jüngel am 11. Dezember 1968 nach seiner Vorlesung im Rahmen des Dogmatik-Kollegs … Mehr

Eberhard Jüngel, Einige Bemerkungen zum Menschsein des Menschen aus theologischer Perspektive: „Der Mensch ist also ein beziehungsreiches Wesen, ein Wesen, dessen Sein nach dem Urteil Luthers überhaupt nur in praedicaemento relationis angemessen bestimmt werden kann. Ein auf sich selbst reduzierter Mensch wäre nichts anderes als eine Leiche.“

Kurz, eloquent und hintersinnig hat Eberhard Jüngel die Frage „Was ist der Mensch“ beantwortet, die ihm 2008 von der interdisziplinären … Mehr

Eberhard Jüngels Oinotheologie (aus der RGG4): „Der syrische Über­setzer des Jesus Sirach hat denn auch, dessen Text unverfroren manipulie­rend, den Wein verwässert, als er aus dem hebräischen »dem Leben gleich zu achten ist der Wein« das syrische »dem Wasser gleich zu achten ist der Wein« machte. Wasser so gut wie Wein – schlimmer kann man den Wein nicht kränken! Und auch die Wahrheit nicht, die wohl im Wein, aber niemals im Wasser sein kann: auch dann nicht, wenn es stimmen sollte, dass das Wasser das Beste ist. Der Wein enthemmt, die Wahrheit macht frei. Deshalb bilden Wein und Wahrheit eine Syzy­gie, ein Zwillingspaar. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“

Der Mitherausgeber der RGG4 Eberhard Jüngel hat es sich nicht nehmen lassen, einen oinotheologischen Beitrag „Wein und Wahrheit“ in der … Mehr

Eberhard Jüngel, Der evangelisch verstandene Gottesdienst: „Bereits mit der Eröffnung des Gottesdienstes im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ereignet sich die elementare Unterbrechung unseres alltäglichen Lebens. Von diesem Augenblick an hat Gott das Wort. Von nun an ist er der Herr des Verfah­rens. Jetzt redet und handelt er. Und er redet zu uns und handelt an uns. Und das zu unserem Besten.“

Der evangelisch verstandene Gottesdienst Von Prof. Dr. Eberhard Jüngel D.D. Den besten Unterricht über den von der christlichen Kirche zu … Mehr