Hannah Arendt, Einige Fragen der Moralphilosophie (1965): „Wir haben den totalen Zusammenbruch aller etablierten moralischen Standards im öffentlichen und privaten Leben während der 30er und 40er Jahre miterlebt, und zwar nicht nur (wie man heute gewöhnlich annimmt) in Hitlerdeutschland, sondern auch in Stalins Russland, wo in diesem Moment von der jüngeren Generation Fragen gestellt werden, die große Ähnlichkeit mit denen haben, die derzeit in Deutschland diskutiert werden.“

Einige Fragen der Moralphilosophie. Einführungsvortrag Von Hannah Arendt Meine Damen und Herren! Viele von uns haben in den letzten Wochen … Mehr

Immanuel Kant über das Gebet aus seinem schriftlichen Nachlass: „Daher kommt es auch, daß Derjenige, welcher schon große Fortschritte im Guten gemacht hat, aufhört zu beten; denn Redlichkeit gehört zu seinen ersten Maximen — ferner, daß diejenigen, welche man beten findet, sich schämen. In den öffentlichen Vorträgen an das Volk kann und muß das Gebet beibehalten werden, weil es wirklich rhetorisch von großer Wirkung seyn und einen großen Eindruck machen kann.“

Da mag man als Theologe ganz anderer Meinung sein: Vom Gebet Von Immanuel Kant Dem Gebete andere als natürliche Folgen … Mehr

Was Immanuel Kant in seiner Religionsschrift vom Beten hält: „Das Beten, als ein innerer förmlicher Gottesdienst und darum als Gnadenmittel gedacht, ist ein abergläubischer Wahn (ein Fetischmachen); denn es ist ein bloß erklärtes Wünschen, gegen ein Wesen, das keiner Erklärung der inneren Gesinnung des Wünschenden bedarf, wodurch also nichts getan, und also keine von den Pflichten, die uns als Gebote Gottes obliegen, ausgeübt, mithin Gott wirklich nicht gedient wird.“

In seiner Religionsschrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (1793/94) redet Immanuel Kant einem Gebetsautismus das Wort: Über … Mehr

Gianluca Solla über ónoma und dýnamis als Grundlage einer Politischen Theologie des Eigennamens: „Im Namen ungesagt enthalten und von ihm ihre Bedeutung beziehend, belebt die pístis gerade die Bedeutung des Namens. Der Name hat also eine Bedeutung, insofern er Ausdruck des Glaubens ist. Auf diese Weise müssen ónoma und pístis als je im anderen enthalten betrachtet werden.“

Ónoma und dýnamis. Die Grundlage einer Politischen Theologie des Eigennamens Von Gianluca Solla Im Einklang von Eigennamen und dýnamis trifft … Mehr

Karl Jaspers über seine religiöse Erziehung: „Als wir einmal zu spät zur Unterrichtsstunde gekommen waren, wurden wir bestraft dadurch, dass wir diesmal nicht beteten. Wir verwunderten uns über diese Strafe, die uns völlig gleichgültig war, aber hatten ein Gefühl von Mitleid und respektvollem Schonungsbedürfnis gegenüber dem Pfarrer.“

Über die religiöse Erziehung im Elternhaus schrieb Karl Jaspers 1938: Wenn Kierkegaard auf die Frage, warum er glaube, einmal antwortet: … Mehr

Hannah Arendt über Papst Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli. Ein Christ auf dem Stuhl des Heiligen Petrus): „Sein Glaube war: ‚Dein Wille geschehe‘, und es ist wahr, auch wenn er es selbst sagte, dass er ‚ganz und gar evangelisch‘ war, wahr auch, dass er ‚allgemeine Achtung verlangte und erlangte und viele erbaute‘. Es ist derselbe Glaube, der ihn zu seinen größten Worten inspirierte, als er im Sterben lag: ‚Jeder Tag ist ein guter Tag, um geboren zu werden, jeder Tag ist ein guter Tag, um zu sterben.’“

Angelo Giuseppe Roncalli. Ein Christ auf dem Stuhl des Heiligen Petrus von 1958 bis 1963 Von Hannah Arendt Journal of … Mehr

Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos: „Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jedes Gran dieses Steins, jeder Splitter dieses durchnächtigten Berges bedeutet allein für ihn eine ganze Welt. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufül­len. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“

Der Mythos von Sisyphos Von Albert Camus (1913-1960) Die Götter hatten Sisyphos dazu verurteilt, unablässig einen Felsblock einen Berg hinaufzuwälzen, … Mehr