Rolf Wischnaths Pfingstpredigt über Genesis 11,1-9 (2023): „Gott hält Gericht, indem er das von den Menschen Angerichtete zulässt, aber er tut es, um ihnen – in all diesem so Angerichteten – einen neuen Namen zu geben, d.h. ihnen eine neue Identität zu schaffen. Er will die Menschen nicht aufgeben, sie nicht sich selbst, in der Fremde und der Befremdung von ihm lassen. Es soll zu neuer Gemeinschaft und zu neuem Segen und darin zur Ehre Gottes und zur Ehre des neuen von Gott uns gegebenen Namen kommen – ein Name, der nicht bedroht ist durch eitle Selbstbezogenheit.“

Pfingstpredigt über Genesis 11,1-9 Von Rolf Wischnath Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach … Mehr

Karl Barth, Zum 400. Todestag Calvins (1964): „Niemand sollte sich heute einbilden, daß er, um von Vergnügen nicht zu reden, mit gutem Gewissen in dem von Calvin regierten Genf hätte leben können! Es kam dazu, daß er einen gewissen platonisierenden Dualismus in der Verhältnisbestimmung zwischen Leib und Seele, auch zwischen Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits zeitlebens nicht los geworden ist. Er erlaubte ihm nicht, den Menschen in der Ganzheit seines Daseins, seines Elends, aber auch seiner Erlösung zu Gesicht zu bekommen und zur Sprache zu bringen: ein Mangel, der eine seiner Ethik, aber auch und vor allem seiner Zukunftserwartung eigentümlich lebensfremde Kälte nach sich ziehen mußte.“

Zum 400. Todestag Calvins Von Karl Barth Wer heute die Erinnerung an den am 27. Mai 1564 in Genf gestor­benen … Mehr

Dürfen Bedienstete der Kirche, also Pfarrer bzw. Pastoren ein Gehalt beziehen? François Turrettinis Antwort in seiner Institutio theologiae elencticae (1685): „Es ist eine Sache, den Dienst um der Bezahlung und des Gewinns willen anzutreten; eine andere, Lohn zu verlangen und zu vereinbaren, dass er den Dienst angemessen ausübt. Ersteres kennzeichnet Söldner, die es nur tun, um aus dem Evangelium Gewinn zu ziehen. Letzteres aber kennzeichnet die wahren Pastoren.“

Dürfen Bedienstete der Kirche, also Pfarrer bzw. Pastoren ein Gehalt beziehen? Diese Frage ist von der Täuferbewegung aufgeworfen worden und … Mehr

Robert D. Kaplan, Der Kampf des Guten gegen das Gute (The Tragic Mind): „Das Leiden zu ertragen ist eine harte, unangenehme Wahrheit, mit der das tragische Empfinden dennoch leben kann. Sie kann, wie gesagt, nicht mit unaussprechlichen Verbrechen leben, die jenseits der Tragödie liegen. Der tragische Geist ist zutiefst menschlich, auch wenn er zutiefst realistisch ist. Nach Hegels Verständnis appelliert die Tragödie an den Geist, weil sie selbst von einem Konflikt des Geistes handelt. Götterstatuen sind nur dann erhaben, wenn sie allein und in Ruhe sind, nicht wenn sie miteinander im Konflikt stehen. Die griechische Errungenschaft bestand darin, uns zu zeigen, dass dies kein Widerspruch ist.“

Der Kampf des Guten gegen das Gute (The Tragic Mind) Von Robert D. Kaplan Vierzig Jahre als Auslandskorrespondent haben mich … Mehr

Eugene Peterson, „Gesegnet“. Predigt über Psalm 1: „Die drei abgelehnten Lebensweisen gehen vom „Gehen“, „Stehen“ und schließlich „Sitzen“ aus – von der Aktivität zur Passivität, von der Dynamik zum Sitzen, zur trägen Unbeweglichkeit, zur inneren Gefangenschaft. Dantes unterste Höllenbewohner waren in eine Eisschicht gehüllt und in ihren Sünden erstarrt.“

„Gesegnet“. Predigt über Psalm 1 Von Eugene Peterson Der schottische Pastor Alexander Whyte war zwar schon lange tot, als ich … Mehr

Peter Gross, Unendliches Begehren nach Mehr (Die Multioptionsgesellschaft, 1994): „Wie auch immer, mit oder seit Augustinus zieht sich die Vorstel­lung, die Seligkeit sei etwas ganz anderes, mehr und mehr zurück und dringt eine diesseitige Glücksvorstellung in die Welt und die Menschen hinein. Der Abgrund zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und der Welt, zwischen der absoluten Wahrheit und der Unsicherheit und Lüge, zwischen Vernunft und Erfah­rung, zwischen Möglichem und Wirklichem wird enthierarchisiert. Die Himmelsleiter führte himmelwärts und endete im ganz Anderen. Nun wird sie wie von einem Baum, dessen Früchte ge­pflückt sind, weggenommen und auf die Erde abgesenkt.“

Fast 30 Jahre ist es her, dass Peter Gross‘ Die Multioptionsgesellschaft bei Suhrkamp erschienen ist. Furios geschrieben mit einer religiösen … Mehr

Walther Zimmerli, Jeremia, der leidtragende Verkünder: „Das ist es, was da zum Ausdruck kommt, wo der Verkündiger nicht einfach unbeteiligt das göttliche Wort ausrichtet, sondern sich selber mit seiner ganzen Person hineingebunden weiß: mit seinem Volke, und noch viel mehr, mit Gott selber mitleidend richtet er seine Botschaft aus. Nochmals werden wir an dem, was am Kreuze Christi geschehen ist, nicht vorbeischauen können. Da, wo das Lamm Gottes der Welt Sünde selber ans Kreuz getragen hat, da ist das Geheimnis dieses »Mitleidens« dessen, der Gottes Wort in seiner Person selber ist, in letzter Gültigkeit sichtbar geworden.“

Jeremia, der leidtragende Verkünder Von Walther Zimmerli Das Alte Testament berichtet uns manches davon, wie Israel seine Gottes­dienste gehalten hat. … Mehr

C. S. Lewis, Über Vergebung: „Oft, wenn ich meine, Gott um Vergebung zu bitten, erbitte ich in Wirklichkeit (außer ich achte sehr sorgfältig auf mich) etwas ganz anderes. Ich bitte ihn nicht, mir zu vergeben, sondern mich zu entschuldigen. Aber zwischen vergeben und entschuldigen besteht ein Riesenunterschied. Vergebung heißt: »Ja, du hast das getan, aber ich nehme deine Abbitte an; ich werde es dir nie vor­halten, und alles zwischen uns beiden wird genauso sein wie vorher.« Entschuldigen aber heißt: »Ich sehe, du konntest nicht anders handeln, oder es war nicht beabsichtigt; du bist nicht eigentlich schuldig.«“

Über Vergebung Von C. S. Lewis Wir sagen vieles in der Kirche (und außerhalb der Kirche auch), ohne das Gesagte … Mehr