Jürgen Roloff, Der Kampf gegen die Irrlehrer in den Pastoralbriefen: „Der für die neutestamentliche Auferstehungshoffnung zentrale Gedanke einer zukünftigen leibhaften Auferste­hung der an Christus Glaubenden im Gefolge der endzeitlichen Neuschöpfungstat Gottes am Gekreu­zigten ist hier ausdrücklich negiert. Das hat erhebliche Folgen für die Christologie: Für die Irrlehrer ist Je­sus nicht mehr der, in dessen Weg und Geschichte Gott der Schöpfer sein Recht gegenüber seiner Schöpfung endgültig durchsetzt und sein Ziel einer neuen, leibhaften Welt ankündigt. Er wird stattdes­sen zum Träger und Repräsentanten einer rein spirituellen, Welt und Geschichte verneinenden Heils­botschaft.“

Der Kampf gegen die Irrlehrer in den Pastoralbriefen Von Jürgen Roloff Ein eigentümlicher Schatten, der allgegenwärtig ist, dessen Konturen jedoch … Mehr

Über Konflikte: „Bei kommunizierten Konflikten ergeben sich für Unbeteiligte – vor allem mittels Botschaften und Bilder in soziale Medien – Möglichkeiten zur passionierten Identifikation bzw. Solidarisierung mit einer der Konfliktparteien. Eine solcher Parteinahme kann dazu führen, dass an einem anderen Ort bzw. in einem anderen gesellschaftlichen Kontext ein neuer Konflikt geführt wird.“

Über Konflikte Von Konflikten ist erst seit Ende des 17. Jahrhunderts allgemein die Rede. Das Wort conflictus entstammt dem Lateinischen … Mehr

Thomas Merton: „In Christus“ leben heißt, in einem genauso großen Geheimnis leben, wie es die Menschwerdung ist. Es ist etwas ganz Ähnliches. Denn so wie Christus in seiner einen Person die beiden Naturen von Gott und Mensch in sich vereint, so wohnt er auch in uns und vereint uns innerlich mit sich selbst, wenn er uns zu seinen Freunden macht. Indem er in uns wohnt, wird er sozusagen unser höheres Selbst, denn er hat unser innerstes Selbst mit sich selbst vereint und in eins gesetzt.

In Christus leben Von Thomas Merton Jeder Christ macht sich eine Vorstellung von Gott und von seiner Menschwerdung. Christus-Nachfolge aber … Mehr

Hans Joachim Iwand über Taten der Nächstenliebe: „Durch die Liebe wird der Mensch so ausgeliefert an die Not des Nächsten, dass diese Not Hände und Arme, Geist und Gemüt bis ins Letzte und Innerste be­wegt, dass die Taten nichts anderes sind als die Zeichen unseres Bewegtwerdens von der Not des Nächsten. Die Not des Nächsten regiert uns. Wir haben nicht mehr ein steinernes Herz, sondern ein fleischernes Herz, wir fühlen die Not mit, wir leiden unter ihr, zer­brechen unter ihr, und sie schafft durch uns Werke, die dem Näch­sten helfen.“

Über Taten der Nächstenliebe Von Hans Joachim Iwand Tat heißt: Der Nächste braucht mich. Tat heißt: Wenn es niemand gäbe, … Mehr

Martin Luther über das Kreuz als Prüfstein der Liebe (Auslegung zu Galater 5,14, 1519): „Die Natur liebt, lobt, tut wohl und segnet nur, solan­ge man ihr nicht wehe tut. Wo du sie aber verwundest oder ihrem Willen widerstrebst, tut die Natur sogleich ihr eigentliches Werk: ihre Liebe schwindet dahin und wandelt sich in Hass, Geschrei, Bos­heit usw. Denn sie hing am Schein, nicht an der Wahrheit; sie lieb­te die äußere Stellung und Erscheinung, nicht die Sache selbst; ihre Freundschaft galt nicht dem Nächsten, sondern des Nächsten Gütern und Besitztum.“

Über das Kreuz als Prüfstein der Liebe. Auslegung zu Galater 5,14 (1519) Von Martin Luther Das ganze Gesetz ist in … Mehr

Dietrich Ritschl, Gedächtnis und Antizipation. Psychologische und theologische Bemerkungen (1988): „Mit der Sprache erlernte ich Werte kennen und respektieren. Ich lernte an andere denken und ihnen Gutes tun. Ich sollte das Gute fördern und stärken helfen – das Schöne dem Häßlichen vorzie­hen, das Reine dem Schmutzigen. Ich lernte das alles ohne Zwang und Drohung, ohne die gefährlichen, kleinlichen Versprechen, Gott würde es mir lohnen – höchstens sagten sie mir, es sei im Sinne Gottes, solches zu tun, und das stimmt ja wohl auch.“

Gedächtnis und Antizipation. Psychologische und theologische Bemerkungen Von Dietrich Ritschl Die Grundthese kann leicht summiert werden: Antizipationen formieren das Gedächtnis, … Mehr

Reinhold Schneider, Das Vaterunser (1941): „Schwerlich wird unser Gebet so viel gelten wie das Gebet einer glaubensstarken Zeit; es kommt aus einer großen Tiefe und es hat wohl nicht die Kraft, die Not dieser Tiefe emporzutragen. Es ist nur ein Rin­gen. Aber ringen sollen wir vor allem um Dank und danken können wir nur durch den ge­lebten Glauben. Es ist keine Not so groß, dass sie unsere Dankbarkeit herabstimmen, keine Bürde so schwer, dass sie unsere Freude erdrücken dürfte.“

Das Vaterunser Von Reinhold Schneider Das kleine Buch hat eine merkwürdige Geschichte. Ich schrieb es in Berlin während einer Krankheit, … Mehr