Martin Luther, Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens (1531-1533): „Was ist’s Not, über alle Worte solche Rechenschaft zu geben? Wir haben fürwahr keinen Fleiß noch Mühe gespart. Wer’s besser machen kann, dem ist’s wohl gegönnt. Aber ich nehme an: wenn er unsern Psalter dazu nicht gebraucht, werde er den Psalter so verdeutschen, dass weder viel Deutsch noch Hebräisch darinnen bleibt. Das wirst du daran merken, wenn du unsern Psalter mit dem seinen vergleichen und seine eigene Kunst, d.h. die bei uns gestohlenen Worte, finden wirst.“

Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens (1531-1533) Von Martin Luther Allen frommen Christen Gnade und Friede in Christus. … Mehr

Erfüllt die Lutherbibel 2017 die an sie gestellten Erwartungen? Untersuchungen zu ausgewählten Bibelstellen: „Obwohl die revidierte Lutherbibel zahlreiche sprachliche Verbesserungen aufweist, ist sie für mich unbefriedigend. Die Sicherung eines protestantischen Kulturguts „Lutherbibel“ mit einem bildungsbürgerlich vertrauten „Luther-Sound“ geht nicht wirklich mit den Ansprüchen gottesdienstlicher Verständlichkeit sowie philologischer Zuverlässigkeit zusammen. In diesem Sinne ist gerade die Zürcher Bibel von 2007 als wirkliche Neuübersetzung der neuen Lutherbibel überlegen.“

Erfüllt die Lutherbibel 2017 die an sie gestellten Erwartungen? Untersuchungen zu ausgewählten Bibelstellen Von Jochen Teuffel Die „Biblia/Das ist/Die gantze … Mehr

Warum die Rede von Dämonen mitunter Menschen deren Würde lässt: „Das Paradoxe ist, dass die Rede von einer dämonischen Besessenheit einem psychiatrisch erkrankten bzw. suchtkranken Menschen dessen personale Würde zukommen lässt. Wo Menschen die Kontrolle über sich verlieren und schadhaft gegenüber sich oder anderen handeln, vermag die Zuschreibung an einen Dämon Untaten von der jeweiligen Person unterscheiden: Es ist nicht sie selbst, sondern eine unheilvolle Wirkmacht von außen in sie eingedrungen, die sie das machen lässt. Die passive, also erlittene Krankheit hingegen kann nicht als Handlungsträger von Selbstzerstörung oder Fremdbeschädigung plausibilisiert werden. Ohne ‚Dämonisierung‘ fällt die Untat auf den jeweiligen Menschen zurück. ‚Wie krank kann man nur sein …‘ heißt es, wenn Kranksein das Personsein vereinnahmt hat.“

Warum die Rede von Dämonen mitunter Menschen deren Würde lässt Das wäre eine eigene Untersuchung wert, warum Martin Luther in … Mehr

Franz Rosenzweig, Die Schrift und das Wort. Zur neuen Bibelübersetzung (1926): „Der wesentliche Inhalt aber ist grade das, was sich der festlegenden und fernrücken­den Gewalt der Schrift entzieht: Wort Gottes an den Menschen, Wort des Menschen an Gott, Wort der Menschen vor Gott. Man braucht nur an die legi­timste, weil einer unmittelbaren Notlage abhelfende, also wahrhaft not-wendige, Form der Schriftlichkeit zu denken, von der alle andern Formen das, was sie an Legitimität besitzen, zu Lehn haben, an den Brief.“

Die Schrift und das Wort. Zur neuen Bibelübersetzung Von Franz Rosenzweig Alles Wort ist gesprochnes Wort. Das Buch steht ursprünglich … Mehr

Fridolin Stier zum Übersetzen der Bibel (Postscriptum zu Das Buch Ijob. Hebräisch und Deutsch, 1954): „Der zu übersetzenden Sprache steht es zu, von der anderen das weiteste Entgegenkommen zu verlangen. Sie verpflichtet den Übersetzer, diesem Anspruch zu willen seine Muttersprache aufs heftigste um das Wort zu bedrängen, das er braucht, um das Wort gerade, das die sonst überreiche ihm karg zu weigern scheint.“

Zum Übersetzen der Bibel Von Fridolin Stier Wer um das biblische Wort ringt, hat seinen harten Kampf mit den Wörtern … Mehr

Franz Rosenzweig, Die Schrift und Luther (1926): „Die Stimme dieses Buches darf sich in keinen Raum einschließen lassen, nicht in den geheiligten Innenraum einer Kirche, nicht in das Sprachheiligtum eines Volks, nicht in den Kreis der himmlischen Bilder, die über eines Landes Himmel ziehen. Sie will immer wieder von draußen schallen, von jenseits dieser Kirche, von jenseits dieses Volks, von jenseits dieses Himmels.“

Die Schrift und Luther Von Franz Rosenzweig I Übersetzen heißt zwei Herren dienen. Also kann es niemand. Also ist es … Mehr

Martin Buber, Zu einer neuen Verdeutschung der Schrift (1954): „Biblische Grundworte offenbaren ihre Sinnweite und -tiefe nicht von einer einzigen Stelle aus, die Stellen ergänzen, unterstützen einander, Kundgebung strömt dauernd zwischen ihnen, und der Leser, dem ein or­ganisches Bibelgedächtnis zu eigen geworden ist, liest jeweils nicht den einzelnen Zusammenhang für sich, sondern als einen von der Fülle der Zusammenhänge um­schlungenen. Die latente Theologie der Schrift wirkt unmittelbar da, wo sich der Gehalt der einzelnen Grundworte solcherart aus verschiedenen Sätzen, verschiedenen Textformen, verschiedenen Äu­ßerungsstufen als der gleiche auftut. Wohl ist nicht das Wort, sondern der Satz natürliches Glied der lebendigen Rede und das Wort ihm gegenüber das Produkt einer Analyse, aber der biblische Satz will biblisch erfaßt wer­den, d. h. in der Atmosphäre, die sich durch die Wiederkehr der gleichen Grundworte erzeugt.“

Was Martin Buber unter dem Titel „Zu einer neuen Verdeutschung der Schrift“ als Beilage zum ersten Band Die fünf Bücher … Mehr