Fridolin Stier über Josef von Arimathäa: „Selbst auf den Hohen Rat fällt ein Licht, wenn in ihm einer saß, und dieser vielleicht nicht als einziger, der Jesus wohlwollte und sich ihm auf die Mächtigkeit Gottes zu geöffnet hielt. Denn er wartete des Reiches Gottes, und er nahm, nachdem er die Felsengruft geschlossen, seine Hoffnung in jene tiefe Nacht hinaus, in der Gott tatenlos zu schweigen schien.“

Joseph von Arimathäa Von Fridolin Stier Welche Bedenken auch immer seinem Gang zu Pilatus widerraten mochten – er setzte sich … Mehr

Martha Sonntag, Biographische Notiz über Fridolin Stier (1902-1981): „Im Herbst 1980, als er in der medizinischen Klinik letzte Versuche der Ärzte gegen die Leukämie über sich ergehen ließ, antwortete er auf die Frage nach den Schmerzen: „Ich habe keine Schmerzen, aber es ist ein schmerzhafter Zu­stand.“ Er sprach nicht vom Tod, aber er wusste trotz ärztli­cher Vertröstungen um sein Herannahen. Oft wollte er allein sein; er erzählte uns die Geschichte von dem alten Hofhund daheim, der sich versteckte, als er seinen Tod kommen fühlte.“

Biographische Notiz über Fridolin Stier (1902-1981) Von Martha Sonntag Als Studenten besuchten wir Fridolin Stier eines Tages wäh­rend der Sommerferien … Mehr

Fridolin Stier über die Theologie im Vorhof: „Hier ist es still. Die Nacht schweigt tief. Über meinem Zelt stehn die Sterne, Abermillionen Sterne, schön und schrecklich, und schweigen in sich hinein, als wüßten sie es oder als wüßten sie nichts … Wie still es hier ist! Nur die Psalmen fern wo verhallend, und ein Hören­sagen, raunend sehr leise.“

Über die Theologie im Vorhof Von Fridolin Stier »Theologie im Vorhof« – das ist die meine, so hieße ich sie, … Mehr

Fridolin Stier wider die theologische Domestizierung der Bibel: „Die Bibel ist mehr: lebendige Stimme, Anrede, Aufruf des Menschen zur Umkehr, Umdenken fordernd und Aufbruch, Unruhe stiftend, drängend auf Wandlung. Das ‚Wort Got­tes‘, das sie fortlautend bezeugt, bricht aufscheuchend in die Menschen­welt ein, wie der Wolf in die Herde der Lämmer.“

Sie halten der Bibel Schalldämpfer vor den Mund Von Fridolin Stier Was ist denn noch alles zu tun, um das … Mehr

Fridolin Stier zum Übersetzen der Bibel (Postscriptum zu Das Buch Ijob. Hebräisch und Deutsch, 1954): „Der zu übersetzenden Sprache steht es zu, von der anderen das weiteste Entgegenkommen zu verlangen. Sie verpflichtet den Übersetzer, diesem Anspruch zu willen seine Muttersprache aufs heftigste um das Wort zu bedrängen, das er braucht, um das Wort gerade, das die sonst überreiche ihm karg zu weigern scheint.“

Zum Übersetzen der Bibel Von Fridolin Stier Wer um das biblische Wort ringt, hat seinen harten Kampf mit den Wörtern … Mehr