Rudolf Bohren, Predigt als Erzählung (1967): „Der Prediger ist kein Causeur oder Dichter. Er muß nacherzählen. Sein Mangel an Verstand und an Sprachkraft wird damit evident. Er hält sich an eine Vorlage, er erzählt, was andere schon vorerzählt haben. Indem er nach-erzählt, ist von ihm primär nicht Originalität zu verlangen. Er ist nicht Schöpfer seiner Erzählung, sondern ledig­lich Reproduzent; er reproduziert, was tradiert ist und da steht. Er wiederholt, er re-zitiert. So erinnert er.“

Predigt als Erzählung Von Rudolf Bohren »Erzählen im eigentlichen Sinn des Wortes ist unmöglich geworden.« Dieser Satz von Alain Robbe-Grillet … Mehr

Heinrich Vogel, Die Predigt als gehörte Rede: „Die Versuche aber, den Text für andere, evangeliumsfremde Wahrheiten zu mißbrauchen, droht nicht nur von den Weltanschauungs-Ismen des Zeitalters, sondern vor allem von jener Vergesetzlichung her, die allemal so oder so die Folge davon ist, daß das Evangelium des für die Welt Ge­kreuzigten und Auferstandenen nicht mehr das Wahrheitszentrum der Predigt ist.“

Die Predigt als gehörte Rede Von Heinrich Vogel Liebe Kommilitonen, Mit-Streiter und Mit-Schüler! Lassen Sie mich über dieses Memorandum Homiletikum … Mehr

Walter Jens, Die christliche Predigt – Manipulation oder Verkündigung? (1976): „Aufstand der Praxis, das heißt: zu zeigen, daß die Predigt, die einmal, als die Kirche der Markt der Nation war, das Ni­veau der deutschen Sprache bestimmte, heute den Versuch wagen muß, in Konkurrenz mit anderen ›Mundhäusern‹, dem Parlament, dem Fernsehen oder dem Rundfunk, jenen für eine überzeugende: also wirkungsintentionale Rede unabdingbaren Rang zurückzugewinnen.“

Die christliche Predigt – Manipulation oder Verkündigung? Von Walter Jens ›Darum wem das Predigtamt aufgelegt wird, dem wird das höchste … Mehr

Rudolf Bohren, Das Wort und die Kraft von 1952: Lessing antwortet: »Gewiß, lieber Herr Pfarrer Bohren, ich zweifle ja nicht, daß Sie und alle Ihre hier versammelten Kollegen sehr schön und rührend über die Seligen, die nicht sehen und doch glauben, zu predigen wüßten! Aber was soll dann ich Unseliger? Ich bin kein Gotteskind. Ich bin ein Zweifler. Ich muß schauen. Bin ich darum ewig verloren?«

Das Wort und die Kraft[1] Von Rudolf Bohren I. Vorspiel Brauchen wir einmal unsere Phantasie. Stellen wir uns vor: hier … Mehr

Eduard Thurneysen, Predigtanfang, Predigtfortgang und Predigtschluss: „Predigen heißt nicht von sich her etwas vertreten oder beweisen oder gar anpreisen und be­teuern wollen — das wäre Verrat an der Predigt. Predigen heißt: etwas ausrichten, das mir selber übertragen worden ist. Lebendig ausrichten, mit der ganzen Kraft, die in einem lebt, aber ausrichten! Briefträger sein wollen und nichts anderes!“

Predigtanfang, Predigtfortgang und Predigtschluss. Eine homiletische Studie Von Eduard Thurneysen Pascal schreibt in seinen Pensées als Mahnung den geistvollen Satz: … Mehr