Helmuth Plessner über das Lächeln in seiner Philosophischen Anthropologie: „Durch seine Distanziertheit gewinnt das Lächeln Bedeutung als Mittel und Ausdruck der Kommunikation. Man gibt sich lächelnd zu verste­hen: gemeinsames Wissen um etwas, Gemeinsamkeit überhaupt, auch in der Form des Getrenntseins wie Triumph und Niederlage, Überle­genheit, Verlegenheit, Demut. Das Lächeln reagiert auf die Situation und bestätigt zugleich sich selbst und dem anderen, dass man die Situa­tion begreift und insofern ihre Bindung wieder gelockert hat.“

Das Lächeln Von Helmuth Plessner An Vieldeutigkeit alle anderen mimischen Bewegungen des Men­schen übertreffend, scheint das Lächeln seine Ausnahmestellung dar­in … Mehr

A. J. Thamburajs Meditation über sein Gemälde „Die Heilige Trinität“: „Die dritte Hand symbolisiert Christus, wie aus der Wunde in der Handfläche ersichtlich ist, die den erlösenden Aspekt Gottes zum Ausdruck bringt. Die Hand zeigt in der „varada mudra“ nach unten, einer Geste, die das Geben symbolisiert – sowohl das Sich-Selbst-Geben als auch das Geben von Geschenken. Sie bedeutet, dass der Sohn Gottes sich für uns hingegeben hat und dass uns alle Gnaden durch ihn zufließen, der uns mit seinen Gaben überschüttet.“

Da mögen berechtigte Vorbehalte gegenüber einer indischen Kontextualisierung der Trintitätslehre bestehen („Avatar-Inkarnation“); und doch ist die Beschreibung des Gemäldes „Die … Mehr

Erhard Eppler, Von der Staatsvergottung zur Staatsverspottung (2007): „Der Staat ist für Wahrheit nicht zuständig, wohl aber für die Bedingun­gen der Wahrheitsfindung. Der Staat ist dafür zuständig, dass nicht zur Ware wird, was nicht zur Ware werden darf. Er ist dafür verantwortlich, dass die politische Auseinandersetzung darüber, wie wir leben wollen, in Freiheit möglich ist. Er darf nie versuchen, den Markt zu ersetzen, aber er muß ihm den Rahmen zimmern, innerhalb dessen er dem Gemeinwohl besser die­nen kann.“

Von der Staatsvergottung zur Staatsverspottung Von Erhard Eppler Staat: berechenbar – unberechenbar Was Menschen zum Thema „Staat“ zu sagen haben, … Mehr

Clifford Geertz, Religion als kulturelles System: „Jemand, der beim Ritual in das von religiösen Vorstellungen bestimmte Bedeutungssystem »gesprungen« ist (vielleicht ist dieses Bild für die tatsächlichen Vorgänge ein wenig zu sportlich – »geglitten« mag zutreffender sein) und nach Beendigung desselben wieder in die Welt des Common sense zurückkehrt, ist – mit Ausnahme der wenigen Fälle, wo die Erfahrung folgenlos bleibt – verändert. Und so wie der Betreffende verändert ist, ist auch die Welt des Common sense verändert, denn sie wird jetzt nur noch als Teil einer umfassenderen Wirklichkeit gesehen, die sie zurechtrückt und ergänzt.“

Religion als kulturelles System Von Clifford Geertz Der Versuch zu sprechen, ohne eine konkrete Sprache zu sprechen, ist ebenso zum … Mehr

Walter Brueggemann, Die Schöpfung singt der Dreieinigkeit zu. Das große Drama des trinitarischen Hymnus „Heilig, heilig, heilig“: „Singen ist eine Kunst, die eine Art von Freiheit mit sich bringt, die sich der analytischen Kontrolle entzieht. Singen ist in der Welt ziemlich unvernünftig und legt Zeugnis von einer alternativen Realität ab. Eine Antwort auf die Frage „Warum singen wir?“ lautet daher, dass wir im Singen unsere von Gott gegebene Menschlichkeit zum Ausdruck bringen und verwirklichen können, die durch körperliche Freiheit, unzensierte Artikulation und das Engagement der ganzen Person gekennzeichnet ist.“

Die Schöpfung singt der Dreieinigkeit zu. Das große Drama des trinitarischen Hymnus „Heilig, heilig, heilig“ Von Walter Brueggemann Warum singen … Mehr

Jürgen Moltmann über den Urknall (100 Wörter des Jahrhunderts): „Warum Ur-»knall« und nicht Ur-»sprung«? Es klingt mechanistisch, nicht so menschlich, wie man früher von einer »Geburt der Welt« aus ihrer göttli­chen Mutter oder von einer »Schöpfung der Welt« aus Wort und Geist des göttlichen Vaters gesprochen hatte. Es klingt kriegerisch und männlich. Eigentlich gibt es doch nichts Geistloseres als »Knall«, »Blitz« und »Explosion«. Sollen wir im Ernst sagen: »Am Anfang war der Knall«?“

Urknall Von Jürgen Moltmann Die Weltentstehungslehre des 20. Jahrhunderts wird mit den Namen »Urknall«, »Big Bang«, »Urblitz«, »Blitzstart« und »Explosion« … Mehr

Michael Welker über den Heiligen Geist: „Das Wirken des Heiligen Geistes dient nicht nur der Erbau­ung einer reichen und kreativen »Ge­meinschaft der Heili­gen« und der Befreiung von der Macht der Sünde. Indem die Menschen durch den Geist zu Christus geführt, für Got­tes Reich gewonnen, auf Gott selbst ausgerichtet werden, werden sie erhoben und am göttlichen Leben beteiligt.“

Heiliger Geist Von Michael Welker Die Lehre vom Heiligen Geist oder Pneumatologie (griech. pneuma = »Geist«, »Wind«) fristete lange ein … Mehr