Otto Dibelius, Die Frage der „Obrigkeit“ (1960): „Sobald aber die ‚übergeordnete Macht‘ erklärt, sie bestimme selber, was gut und böse sei – dann ist dem, was Römer 13 im Auge hat, der Boden entzogen. Dann ist die übergeordnete Gewalt nicht mehr Dienerin Gottes mir zugute, sondern dann ist sie menschliche Institution, gewiss unter Gottes Zulassung, wie alles Gottfeindliche auf der Welt, aber entmythologisiert, nur noch als menschliche Institution unter menschlichen Gesichtspunkten zu betrachten.“

Die Frage der „Obrigkeit“ Von Otto Dibelius In seinem Brief „Obrigkeit? Eine Frage an den 60jährigen Landesbischof“ an den Hannoverschen … Mehr

Helmut Thielicke, Ist die Ulbricht-Regierung Obrigkeit? (1959): „Das scheint mir unsere eigentliche Schicksalsfrage im Westen zu sein. Die lediglich konsumierte und nicht mehr produzierte Freiheit verbraucht sich. Wir verschleißen damit nur eine ausrollende christliche Tradition, die einmal den Ursprung der wahren Freiheit kannte und ihm nahe war. Die nur konsumierte Freiheit ist kein legitimes Äquivalent gegenüber dem Osten und seinen dynamischen Parolen. Diese Art Freiheit verliert auch für unsere Brüder in Mitteldeutschland, die den Stolz der Armut kennen und die sich nach ganz anderen Ufern sehnen, ihren Reiz.“

Ist die Ulbricht-Regierung Obrigkeit? Eine Frage, die den Christen in Mitteldeutschland auf der Seele lastet Von Helmut Thielicke Wie sollen … Mehr

Otto Dibelius’ Predigt zum „Tag von Potsdam“ (1933): „Wenn der Staat seines Amtes waltet gegen die, die die Grundlagen der staatlichen Ordnung untergraben, gegen die vor allem, die mit ätzendem und gemeinem Wort die Ehe zerstören, den Glauben verächtlich machen, den Tod für das Vaterland begeifern – dann walte er seines Amtes in Gottes Namen!“

Heute vor 90 Jahren hielt Otto Dibelius zur zur Reichstags-Eröffnungsfeier am 21. März 1933 in der Nikolaikirche Potsdam folgende Predigt, … Mehr

Jochen Kleppers ‚fragwürdiger‘ Tagebucheintrag von 1942 (Unter dem Schatten deiner Flügel): „Dies ist nicht Gottes Weg, uns zu Bekennern und Märtyrern zu machen. Wir müssen lernen, daß Gott auch ohne uns wirken kann. Wissen wir, was Gott in uns wirkt, indem er uns zu dieser Zeit Schweigen auferlegt?“

„Dies ist nicht Gottes Weg, uns zu Bekennern und Märtyrern zu machen.“ Tagebucheintrag Von Jochen Klepper Obwohl Jochen Klepper als … Mehr

Martin Luther, Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei (1523): „Die Christen kann man nicht anders als allein mit Gottes Wort regieren. Denn Christen müssen im Glauben regiert werden, nicht mit äußeren Werken. Glaube kann aber durch kein Menschenwort, sondern nur durch Gottes Wort kommen.“

Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei (1523) Von Martin Luther Dem durchlauchtigen, hochgebornen Fürsten und Herrn, … Mehr

Ernst Wolf, Die politische Ethik des Christen (1962): „Die kirchliche Mitverantwortung für Staat und Gesellschaft vollzieht sich nicht durch Einmi­schung in die Kompetenzen des außerkirchlichen Bereichs des Rechtslebens etwa, sondern sie voll­zieht sich von dem Grund der Kirche, vom Wort Gottes her. Die Kirche versucht es auch nicht, so­weit sie wirklich Kirche ist, mit sogenannten christlichen Konzeptionen, Ideologien, Program­men, etwa einem christlichen Naturrecht, das sie als ihr verfügbare Wahrheiten oder Richtigkeiten entwirft.“

Die politische Ethik des Christen Von Ernst Wolf Verehrte Zuhörer, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen! Als Thema haben Sie formuliert: „Die … Mehr

Martin Luther, Der 101. Psalm ausgelegt (1535): „Wer hätte auch jemals alle Bosheiten Stück für Stück in einem Buche, geschweige in einem Psalm aufführen können. Man sieht ja wohl, wie auch zu unsrer Zeit ein Gesetz nach dem andern, ein Recht nach dem andern, eine Ordnung nach der andern, eine Weise nach der andern gemacht wird, um solchen Lastern zu wehren, und ist, wie Salomo sagt, des Büchermachens kein Ende. Mit Büchern meint er hier nicht nur Papier und Tinte, sondern Lehre und Ordnung, die immer neu in der Welt aufgestellt wer­den und dennoch (den Lastern nur) schwer wehren und steuern.“

Neben Psalm 82 und Psalm 127 ist der 101. Psalm für Luther ein biblischer Schlüsseltext für seine politische Ethik: Der … Mehr