Töten, Mord und Selbstmord (1962) Von Karl Löwith Das biblische Gebot »Du sollst nicht töten« wäre nur dann eindeutig, wenn … Mehr
Schlagwort: Suizid
Hans Graf von Lehndorff über das Lebensende einer jungen Ärztin („Doktora“) Anfang Juli 1945 in Königsberg (Ostpreußisches Tagebuch): „Ist ihre Lebenskraft nicht schon längst zu Ende? Geht sie nicht schon wie im Traum neben uns her? Ist es nicht einzig und allein noch der Gehorsam gegenüber dem Liebesgebot unseres Heilandes, der sie in die Lage versetzt, ihren Mitarbeitern Vorbild zu sein und ihre Patienten zu versorgen, die mit innigem Vertrauen an ihr hängen?“
Über das Lebensende einer jungen Ärztin („Doktora“) Juli 1945 in Königsberg Von Hans Graf von Lehndorff In seinem Ostpreußischen Tagebuch, … Mehr
Karl Löwiths Rundfunkvortrag über die Freiheit zum Tode (1969): „Der Mensch hat die spezifische Möglichkeit, sich zu seinem Leben und Ableben als dem seinen verhalten zu können. Er hat die Freiheit, das Faktum seines leibhaftigen Daseins nicht bloß hinzunehmen, sondern es eigens anzunehmen oder abzulehnen und das Nichtmehrdasein in Gedanken, oder auch in der Tat, vorwegzunehmen. Für gewöhnlich bedeutet jedoch eine solche Vorwegnahme des Todes keine Freiheit zu ihm, sondern Angst vor ihm.“
Die Freiheit zum Tode (1969) Von Karl Löwith Der Tod ist nicht nur der Widerspruch zum Leben, sondern konstitutiv für … Mehr
Walter Rathenau, Wider die Selbsttötung. Aus einem Brief an Lore Karrenbrock (1919): „Jede Gewalt in der Welt wirkt fort, wie jede Tat. Wir sind dazu da, um vom Leiden der Welt etwas auf uns zu nehmen, indem wir unsere Brust darbieten, nicht es zu vermehren, indem wir Gewalt tun.“
Wider die Selbsttötung. Aus einem Brief an Lore Karrenbrock (1895-1928) vom 9. Mai 1919 Ich sagte Ihnen, was ich vom … Mehr
Helmut Gollwitzers „Selbstmordbrief“ an Georg Hamburger von 1942: „Viele haben das erlebt und bezeugen es uns so deutlich und nachdrücklich, dass wir wohl wagen dürfen, es damit zu wagen und also wieder und wieder Nein zu sagen zur Verzweiflung, den letzten Schritt nicht zu tun, nicht ins Nichtsein zu fliehen aus der Hölle des Seins, sondern zur Last des heutigen Tages auch die noch viel grösser scheinende Last des morgigen Tages uns auflegen lassen und Ihn aus der Tiefe loben.“
Als sich in Berlin 1942 die Suizide unter Juden angesichts der bevorstehenden Deportationen in Ghettos bzw. Vernichtungslager häuften, wandte sich … Mehr
Aurelius Augustinus, Über die Selbsttötung (De civitate Dei I, 20-27): „Wer Selbsttötung begeht, ist vielleicht wegen Seelengröße zu bewundern, nicht aber verdient er das Lob gesunden Sinnes.“
Über die Selbsttötung Von Aurelius Augustinus In den heiligen und kanonischen Büchern kann man nirgends ein göttliches Gebot oder nur … Mehr
Martin Luthers unmenschliche Worte zum Umgang mit Suizidenten: „Oh, man muss hart mit solchen Gedanken des Selbstmordes umgehen, dass man sie überwinde, wie man auch mit solchen Toten hart umgehen muss, sie verbrennen usw., damit die Welt davon abgeschreckt werde.“
Da gibt es nichts zu beschönigen, was Martin Luther zum Umgang mit Suizidenten empfiehlt. Obwohl er zugesteht, dass ein Suizident … Mehr
Karl Barth über die Selbsttötung (Kirchliche Dogmatik): „Wir werden mit dem Eindeutigen beginnen müssen: Selbsttötung als Betätigung einer vermeintlichen, einer angemaßten Souveränität des Menschen über sich selbst ist Verletzung des Gebotes, ist Leichtsinn und Willkür, ist Frevel, ist Selbstmord. Sein Leben von ihm zu nehmen, ist Sache dessen, der es dem Menschen gegeben, nicht seine eigene Sache.“
Nachdem jüngst Reiner Anselm, Isolde Karle und Ulrich Lilie in der F.A.Z. die Möglichkeit eines assistierten Suizids in kirchlichen Einrichtungen … Mehr
Reinhold Schneider, Über den Selbstmord (1947): „Ist es aber gewiss, so ist das Leben ein Gut über allen Gütern, für das es keine Entschädigung gibt. Dann wäre das elendeste Leben noch kostbar – und wenn es nur einen Blick in die Sonne erlaubt, das Empfinden des Herzschlages, das letzte, von Wehmut verdunkelte Nachleuchten einer Erinnerung – wenn es nichts wäre als die Verzögerung des Sterbens, die Frist vor dem Nichts. Wer leidet, der lebt – und das Leben ist ein Abgrund an Schmerz, aber auch ein Abgrund an Hoffnungen.“
Reinhold Schneider Plädoyee gegen die Selbsttötung zeigt zugleich sein beeindruckendes Einfühlungsvermögen in deren Motive. Kein Wunder, hatte sich der 19jährige … Mehr