Hans Graf von Lehndorff aus seinem Ostpreußischen Tagebuch über Pfingsten 1945 im sowjetischen NKWD-Internierungslager Rothenstein (Königsberg): „Im Keller der Ruhrabteilung hat die Stations­schwester — keine gelernte Krankenpflegerin, aber ein Mensch von großer Kraft und Herzenswärme — einen kleinen Tisch mit zwei Kerzen zurechtgemacht und ein Kruzifix aufgestellt. Riesig fällt mein Schatten in den Raum. Ins Dunkel hinein fällt das Sprechen nicht schwer, und das Evangelium vom reichen Mann und dem armen Lazarus gibt die Worte von selbst. Denn viele von denen, die jetzt sterbend auf den Brettern liegen, waren früher wohlhabende Leute.“

Pfingsten 1945 im sowjetischen NKWD-Internierungslager Rothenstein (Königsberg) Von Hans Graf von Lehndorff Was sind uns alles für Kranke und Sterbende … Mehr

Hermann Diem, Predigt zu Johannes 14,23-31 (Pfingstsonntag 1939): „Wo Jesus mit seinem Wort vergeblich angeklopft hat, wo man ihn und seine Botschaft von der barmherzigen Liebe des Vaters nicht haben will, da kann der Heilige Geist nicht einkehren und an nichts erinnern. Ein Pfingstfest kann die Welt, die Christus nicht aufnahm, als er in sein Eigentum kam, nicht feiern. Sie ist aber darum von Christus nicht aufgegeben, sondern er hört nicht auf, sie mit seiner Liebe zu suchen.“

Predigt zu Johannes 14,23-31 (Pfingstsonntag) Von Hermann Diem „Jesus antwortete und sprach zu ihm: wer mich liebet, der wird mein … Mehr

Martin Luthers Pfingstpredigt (In festo Pentecostes) von 1520: „Geist bedeutet Wind und Wehen, wobei diese Bezeichnung vielen Erscheinun­gen zukommt. Nicht selten wird unsere Seele Geist ge­nannt, denn wie der Wind ist auch die Seele niemals in Ruhe, niemals ist sie nicht in Bewegung, immer wird sie irgendwohin getragen, immer haßt oder liebt sie. Geist wird aber auch das genannt, wodurch unsere Seele bewegt wird.“

Pfingstpredigt (In festo Pentecostes, 1520) Von Martin Luther Was und auf welche Weise am Pfingsttag geschehen sei, er­zählt Lukas in … Mehr

Reinhold Schneider, Worte zu Pfingsten (1953): „Christus ist der gekreuzigte Geist; der Geist, der Fleisch und Blut ward, denn nur als solcher konnte er gekreuzigt werden. Aber nun ist das Kreuz Merkmal des Geistes, wie wir ihn al­lein erfahren können: des Geistes in geschichtlicher Verant­wortung, ausgegangen von Gott und mit der Berufung zur Heimkehr, zur Rechenschaft von ihm begnadet. Christus ist die Wahrheit am Kreuze, die Liebe am Kreuze, das Leben am Kreuze, die gekreuzigte Macht.“

Worte zu Pfingsten (1953) Von Reinhold Schneider Als Paulus und Silas im Gefängnis zu Philippi beteten und sangen, wurden die … Mehr

Rolf Wischnaths Pfingstpredigt über Genesis 11,1-9 (2023): „Gott hält Gericht, indem er das von den Menschen Angerichtete zulässt, aber er tut es, um ihnen – in all diesem so Angerichteten – einen neuen Namen zu geben, d.h. ihnen eine neue Identität zu schaffen. Er will die Menschen nicht aufgeben, sie nicht sich selbst, in der Fremde und der Befremdung von ihm lassen. Es soll zu neuer Gemeinschaft und zu neuem Segen und darin zur Ehre Gottes und zur Ehre des neuen von Gott uns gegebenen Namen kommen – ein Name, der nicht bedroht ist durch eitle Selbstbezogenheit.“

Pfingstpredigt über Genesis 11,1-9 Von Rolf Wischnath Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach … Mehr

Jürgen Roloff über Pfingsten: „Als dessen geschichtlichen Hintergrund dürfte festzuhalten sein, dass die engsten Jünger Jesu, veranlasst durch die Erscheinungen des Auferstandenen in Galiläa, zu dem auf das Todespascha folgenden Wallfahrtsfest nach Jerusalem zogen, um dort als Zeugen des Handelns Gottes vor Israel aufzutreten, und dass sie dort einer Manifestation des Geistes Gottes teilhaftig wurden. Indem sich durch diese die Israel gegebene prophetische Geistverheißung für die Endzeit (Joel 3,1–5; vgl. Act 2,17–21) erfüllte, wurde die Auferweckung Jesu als Anbruch der Endzeit ausgewiesen.“

Pfingsten Von Jürgen Roloff Pfingsten ist neben Ostern das einzige jüdische Fest, das in den christlichen Festkalender eingegangen ist. Der … Mehr