Heino Falcke, Christus befreit – darum Kirche für andere (1972): „Christus bringt nicht eine religiöse Sonderfreiheit oder Seelenfreiheit. Er fasst die Knechtschaft des Menschen an der verborgenen Wurzel, denn er hat sie bis ins tiefste durchlitten. Er wurde nicht nur Bruder der Ausgestoßenen und Armen, Opfer politischer, religiöser, gesellschaftlicher Unterdrückung. Er hing für uns am Kreuz in der tiefsten Knechtschaft der Schuld und des Todes. Aus dieser Knechtschaft, die kein Mensch wenden kann, ist Gott für uns und mit uns aufgebrochen, als er den Gekreuzigten auferweckte. Dieser Auszug führt zum Reich der Freiheit, das mit den Mächten der Sünde und des Todes alle Knechtschaft der Welt zerbrechen will. Noch sind wir auf dem Weg, noch trägt die Freiheit Christi Kreuzesgestalt, aber aus der Kraft einer großen Hoffnung. Sie greift über alle menschlichen Freiheitsbewegungen hinaus, aber gerade so greift sie in sie ein, richtet Zeichen der Befreiung auf und gibt eine Zuversicht, die nicht resignieren muss.“

Christus befreit – darum Kirche für andere (1972) Von Heino Falcke Heino Falckes Hauptreferat bei der BEK-Synode vom 30. Juni … Mehr

Kaj Munks Predigt über Matthäus 25,1-13 (1943): „Die weltlichen Machthaber sind mit den sogenannten frommen Christen darin einig, dass keine Politik in der Kirche getrieben werden soll, und darin kommt die Kirche ihnen auch gerne solange entgegen, wie sie eine Politik führen, die Christus nicht fremd ist. Aber schlagen sie Wege ein, die Christus als Wege gegen Gottes Willen bezeichnet hat, Wege, die für ihre Völker in den Abgrund führen, – dann wäre die Kirche, die dazu schweigt, nicht Jesu Christi Kirche! Denn die Sünde zu verschweigen, ist die Sprache des Teufels.“

Predigt über Matthäus 25,1-13 (Von den klugen und törichten Jungfrauen) Von Kaj Munk Kaj Munk hielt diese Predigt am 5. … Mehr

Karl Steinbauer’s leaflet „For if one believes with the heart, he is justified, and if one confesses with the mouth, he is saved. (Romans 10:10)“ written calligraphically on March 21, 1939 in cell 18 of the Neu-Ulm District Court Prison: „A faith which we do not confess is no faith! ‚I believe, therefore I speak!‘ That is a death sentence, that one speaks oneself, if one says: ‚Pastor, I think exactly like you, but one may say nothing.‘ – I know how difficult it often is to open one’s mouth, but let us admonish and encourage one another to open our mouths for our Lord Christ, and let us look to Him alone, to whom all authority is given in heaven and on earth.“

After pastor Karl Steinbauer was imprisoned in the district court prison in Neu-Ulm on January 15, 1939, following a nocturnal … Mehr

Über Freimut und Zuversicht nach Michel Foucault: „Die parrhesia widersetzt sich dikatorischer Verstummung, ideologischer Bevormundung, narzisstischer Selbstgerechtigkeit, populistischer Verdummung, suprematischer Hassrede wie auch fatalistischer Untergangsbeschwörung. Nur dort wo eine eschatologische Zuversicht vorhanden ist, lässt sich auf Dauer freimütig reden.“

Über Parrhesia Parrhesia, auf Deutsch „Freimut“ bzw. „Zuversicht“ ist ein neutestamentlicher Begriff, der für die politische Ethik eine besondere Relevanz … Mehr

Walter Jens, Die christliche Predigt – Manipulation oder Verkündigung? (1976): „Aufstand der Praxis, das heißt: zu zeigen, daß die Predigt, die einmal, als die Kirche der Markt der Nation war, das Ni­veau der deutschen Sprache bestimmte, heute den Versuch wagen muß, in Konkurrenz mit anderen ›Mundhäusern‹, dem Parlament, dem Fernsehen oder dem Rundfunk, jenen für eine überzeugende: also wirkungsintentionale Rede unabdingbaren Rang zurückzugewinnen.“

Die christliche Predigt – Manipulation oder Verkündigung? Von Walter Jens ›Darum wem das Predigtamt aufgelegt wird, dem wird das höchste … Mehr

Ingeborg Bachmann, Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Rede von 1959): „Es kann nicht die Aufgabe des Schriftstellers sein, den Schmerz zu leugnen, seine Spuren zu verwischen, über ihn hinwegzutäuschen. Er muss ihn, im Gegenteil, wahr­haben und noch einmal, damit wir sehen können, wahr­machen. Denn wir wollen alle sehend werden. Und jener geheime Schmerz macht uns erst für die Erfahrung empfindlich und insbe­sondere für die der Wahrheit.“

Ingeborg Bachmanns Rede anlässlich der Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden 1959 ist ein beredetes Zeugnis für die Parrhesia im Sinne … Mehr

Erik Peterson, Zur Bedeutungsgeschichte von Parrhesia (1929): „Echte parrhesia gab es in der attischen Demokratie nur so lange, als die Sklaven, die Metöken und die nicht-epitimen Bürger von der parrhesia ausgeschlossen waren; denn die parrhesia ist ein Vorrecht »der Freien«: »Frei nämlich ist die Zunge der Freien!«“

Erik Peterson war der erste, der mit seinem Beitrag „Zur Bedeutungsgeschichte von Parrhesia“ für die Festschrift Reinhold Seeberg [Bd. 1: … Mehr