Hannah Arendt, Einige Fragen der Moralphilosophie (1965): „Wir haben den totalen Zusammenbruch aller etablierten moralischen Standards im öffentlichen und privaten Leben während der 30er und 40er Jahre miterlebt, und zwar nicht nur (wie man heute gewöhnlich annimmt) in Hitlerdeutschland, sondern auch in Stalins Russland, wo in diesem Moment von der jüngeren Generation Fragen gestellt werden, die große Ähnlichkeit mit denen haben, die derzeit in Deutschland diskutiert werden.“

Einige Fragen der Moralphilosophie. Einführungsvortrag Von Hannah Arendt Meine Damen und Herren! Viele von uns haben in den letzten Wochen … Mehr

Hannah Arendt über Papst Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli. Ein Christ auf dem Stuhl des Heiligen Petrus): „Sein Glaube war: ‚Dein Wille geschehe‘, und es ist wahr, auch wenn er es selbst sagte, dass er ‚ganz und gar evangelisch‘ war, wahr auch, dass er ‚allgemeine Achtung verlangte und erlangte und viele erbaute‘. Es ist derselbe Glaube, der ihn zu seinen größten Worten inspirierte, als er im Sterben lag: ‚Jeder Tag ist ein guter Tag, um geboren zu werden, jeder Tag ist ein guter Tag, um zu sterben.’“

Angelo Giuseppe Roncalli. Ein Christ auf dem Stuhl des Heiligen Petrus von 1958 bis 1963 Von Hannah Arendt Journal of … Mehr

Hannah Arendt in ihrem letzten Interview 1974: „Wir kennen die Zukunft nicht, jeder handelt in die Zukunft hinein, und niemand weiß, was er tut, weil die Zukunft getan wird. Das Handeln ist ein ‚Wir‘ und nicht ein ‚Ich‘. Nur dort, wo ich der Einzige bin, wenn ich der Einzige wäre, könnte ich aus dem, was ich tue, vorhersagen, was geschehen wird. Nun sieht es so aus, als sei das, was tatsächlich geschieht, völlig kontingent, und Kontingenz ist in der Tat einer der größten Faktoren in der gesamten Geschichte.“

Das letzte Interview. Hannah Arendt im Interview mit Roger Errera Im Oktober 1973 wurde Hannah Arendt von Roger Errera für … Mehr

Hannah Arendt über das gedankenlose Böse (Vom Leben des Geistes): „Könnte vielleicht das Denken als solches – die Gewohnheit, alles zu untersuchen, was sich begibt oder die Aufmerksamkeit erregt, ohne Rücksicht auf die Ergebnisse und den speziellen Inhalt – zu den Bedingungen gehören, die die Menschen davon abhalten oder geradezu dagegen prädisponieren, Böses zu tun?“

Vom gedankenlosen Bösen Von Hannah Arendt Was das Faktische betrifft, so hat meine Beschäftigung mit der Geistes­tätigkeit zwei recht verschiedene … Mehr

Hannah Arendt über kollektive Verantwortung (1968): „Die stellvertretende Verantwortung für Dinge, die wir nicht getan haben, das Auf-uns-Nehmen der Konsequenzen von Dingen, an denen wir vollkommen unschuldig sind, ist der Preis, den wir für die Tatsache zahlen, dass wir unser Leben nicht mit uns allein, sondern unter unseren Gefährten leben. Sie ist der Preis dafür, dass die Fähigkeit zum Handeln, die schließlich die politische Fähigkeit par excellence ist, nur in einer der vielen und mannigfaltigen Formen menschlicher Gemeinschaft verwirklicht werden kann.“

Kollektive Verantwortung Von Hannah Arendt Obwohl ich dem zustimme, von dem ich meine, daß es die beiden Kernthesen von Mr. … Mehr

Hannah Arendt, Organisierte Schuld (November 1944): „Die Idee der Menschheit, gereinigt von aller Sentimentalität, hat politisch die sehr schwerwiegende Konsequenz, daß wir in dieser oder jener Weise die Verantwortung für alle von Menschen begangenen Verbrechen, daß die Völker für alle von Völkern begangenen Untaten die Verantwortung werden auf sich nehmen müssen.“

Organisierte Schuld Von Hannah Arendt I Je größer die militärischen Niederlagen der deutschen Armee im Felde werden, desto stärker macht … Mehr