Wallenhauser Untertaneneid an den Abt des Klosters Kaisheim von 1665: „Du wirst einen feierlichen Eid auf Gott, den Allmächtigen, und seine Heiligen schwören, dass du Ihre Hochwürden und Gnaden, dem Herrn Abt der Reichsprälatur und des Klosters Kaisheim als deine rechtmäßige, von Gott eingesetzte Obrigkeit, Vogt, Gerichts-, Dorf- und Grundherrn anerkennen und achten wirst. Du wirst seinen geistlichen und weltlichen Amtsanordnungen gehorchen und ihnen allen gebührenden Gehorsam leisten; das Gut sorgsam und gewissenhaft verwalten; die Zinsen und Abgaben gemäß der Anweisung des Salbuchs in gutem, geputztem Getreide nach korrekter Maßvorgabe an deinen Kornkasten liefern.“

Wallenhauser Untertaneneid von 1665 In einem Urbar der Reichzisterze Kaisheim (Abtei der Zisterzienser bei Donauwörth) von 1665 wurde folgender Eid … Mehr

Dietrich Bonhoeffer über den einfältigen Gehorsam in der Nachfolge am Beispiel des reichen Jünglings: „Ein pseudotheologisch dressiertes Kind aber müßte nun folgendermaßen argumentieren: Der Vater sagt: Geh ins Bett. Er meint, du bist müde; er will nicht, daß ich müde bin. Ich kann über meine Müdigkeit auch hinwegkommen, indem ich spielen gehe. Also, der Vater sagt zwar: Geh ins Bett!, er meint aber eigentlich: Geh spielen.“

Über den einfältigen Gehorsam in der Nachfolge am Beispiel des reichen Jünglings Von Dietrich Bonhoeffer Offenbar stand es nach der … Mehr

Martin Niemöller, Was schuldet der Christ dem Staat heute? (1957): „Der Staat, der sich selbst zum Zweck macht, der sich selber verabsolutiert, der Staat, der zur Totalität und zur Omnipotenz strebt, der richtet sich selbst zugrunde und zugleich die Menschen, die — was Recht und Frieden angeht — seiner Sorge anvertraut sind. Gott will nicht, dass der Staat an seine Stelle tritt und sich zum Gott macht; das ist Majestätsbeleidigung, das ist das crimen laesae majestatis, denn Gott duldet keine Usurpatoren, keine Konkurrenten. — So schuldet es der Christ dem Staat heute, ihn nicht nur an seinen Auftrag, sondern auch an seine Grenzen zu erinnern, weil der Staat, der seine Grenzen nicht erkennt und anerkennt, nicht nur sich selber, sondern auch seine Menschen tödlich gefährdet, und der Christ kann ja nicht im Blick auf die Menschen, d. h. auf die anderen erklären: ‚Soll ich meines Bruders Hüter sein?‘. Er ist es, oder er verleugnet sein Christsein.“

Auf Einladung der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin (Ost) hielt Martin Niemöller am 24. Mai 1957 im Auditorium Maximum vor … Mehr

Dietrich Bonhoeffers Auslegung der Zehn Gebote aus dem Gefängnis Berlin-Tegel (1944): „Es gibt Chri­sten, die sagen, es habe doch neben ihrem Glau­ben an Gott, von dem sie nie lassen würden, doch auch die Welt, der Staat, die Arbeit, die Familie, die Wissenschaft, die Kunst, die Natur ihr Recht. Gott sagt, neben ihm hat nichts, gar nichts irgendein Recht, nur unter ihm. Was wir neben Gott stellen, ist ein Abgott.“

Dietrich Bonhoeffers wohl letzter theologischer Text, nämlich die Auslegung der ersten Tafel der Zehn Gebote kurz vor dem Attentat vom … Mehr