Ernst Wolf, Die Unmittelbarkeit des Rufs zur Nachfolge (Sozialethik): „Vom Evangelium her geschieht das neue Handeln in der Nachfolge auf Grund der im Glauben geschenkten Freiheit der Selbstverleugnung. Die­se Freiheit der Selbstverleugnung ist der Ausdruck für die Spannung, in der der Christenmensch sich zur Welt der Selbstbehauptung befindet. Denn solange der Mensch sich selbst und seine Wünsche will, gehört er auch der Welt der Selbstbehauptung an. Durch den Glau­ben ist er davon befreit. Aus der Verleugnung seiner selbst hat er die neue Freiheit gewonnen: vom Evangelium her im Auftrag Gottes, gleichsam in Verlängerung des Handelns Jesu Christi selbst, aber nie von ihm gelöst, neu mit der Welt als der Schöpfung Gottes umzugehen. Nach­folge ist so der Name für das christliche Leben in der Welt.“

Die Unmittelbarkeit des Rufs zur Nachfolge (Sozialethik) Von Ernst Wolf Die neutestamentliche Forderung des „Nachfolgens“, die als Ausdruck für die … Mehr

Ernst Wolf über Nachfolge: „Im Unterschied zum idealistischen Verständnis der Nachfolge wird sie in biblisch-reformatorischen Sinn als jener Vollzug des Liebesgebotes zu be­greifen sein, der durch die selbstlose Sorge für das Menschsein des Menschen bestimmt ist, dafür, dass ihm sein Recht widerfährt. Sie verlangt die Verant­wortung und den Dienst jedes Christen als des ein­zelnen unter Verzicht auf eigenes Recht, eigene Ehre, eigene Würde, eigenes Gut. Eine evangelische Sozialethik wird den Gedanken der Nachfolge als kritisches Prin­zip tiefer und le­bendiger als bisher aufgreifen und entfalten müssen.“

Nachfolge Von Ernst Wolf Nachfolge knüpft als Leitwort von erheblich ethisch und sozialethischer Bedeutung in den versch. Zeiten der Kirche … Mehr

Ernst Wolf, Was wollte Luther eigentlich? (1966): „Darin, dass Christus sich des Sünders annimmt, dass er um seinetwillen sich erniedrigt, dass er für ihn eintritt, sich mit ihm solidarisch macht und ihn so den Mächten der Sünde und des Todes, der Herrschaft des Teufels entreißt, so den Menschen seiner eigenen, auch seiner religiösen Selbst-Sucht entnimmt, darin erweist sich Christus als «Herr des Lebens». Alles steht auf diesem «Artikel» des Glaubens an Christus: «Und wenn dieser Artikel wankt, so sind wir verloren».“

Was wollte Luther eigentlich? Von Ernst Wolf 1. Schrittweises theologisches Werden des Reformators Wenn die Lutherforschung den entscheidenden Durchbruch der … Mehr

Ernst Wolf über Jonathan Edwards (1703-1758): „Der Erweckungsprediger konnte so die prädestinatianische Predigt festhalten. Gott bekehrt den Menschen, indem er ihm einen Willen gibt, der in Freiheit ihn und das Gute liebt. Mit dem Harmoniegedanken verband Edwards eine eigentümliche heilsgeschichtliche Schau, in deren Mitte die Aufrichtung des Königreichs Christi stellt.“

Jonathan Edwards Von Ernst Wolf Edwards, Jonathan (1703-58), * als Sohn eines Farmer-Pfarrers in East Windsor, Conn. In früher Jugend … Mehr

Ernst Wolf, Widerstandsrecht und Widerstandspflicht (1964): „Mit dem Aufkommen totalitärer Staaten im 20. Jahrhundert und mit dem Widerstandsversuch vom 20. 7. 1944 gegen Hitler ist die Frage des Widerstandsrechts wieder aktuell geworden. Im Bereich christlicher Lehre ist sie für den Protestantismus noch lebhaft umstritten.“

Widerstandsrecht und Widerstandspflicht Von Ernst Wolf Widerstandsrecht u. Widerstandspflicht sind als Fragen nach der Möglichkeit, Erlaubtheit oder Gebotenheit gewaltsamen Vorgehens … Mehr

Ernst Wolf, „Jesus Christus, mein HERR“ – die „Sache“ der Reformation (1967): „Ausgeschlossen ist nämlich, dass die Christengemeinde ihre Mitverantwortung für Staat und Gesellschaft überhaupt anders vollziehen könnte als von ihrem Grund, vom Wort Gottes her. Ausgeschlossen also, dass sie es etwa versuchte, mit sogenannten christlichen Konzeptionen, Ideologien, Programmen oder Parteien. Ausgeschlossen ist vor allem, dass die Kirche ihre Mitverantwortung für die Gesellschaft ergreift, um ihre eigene Sache wirksam zu vertreten. Sie, die Kirche, vertritt in der Öffentlichkeit nicht sich selbst, sondern mit ihrem Zeugnis ihren Herrn.“

„Jesus Christus, mein HERR“ – die „Sache“ der Reformation Von Ernst Wolf Wird man vor die Frage gestellt, was die … Mehr

Ernst Wolf, Die politische Ethik des Christen (1962): „Die kirchliche Mitverantwortung für Staat und Gesellschaft vollzieht sich nicht durch Einmi­schung in die Kompetenzen des außerkirchlichen Bereichs des Rechtslebens etwa, sondern sie voll­zieht sich von dem Grund der Kirche, vom Wort Gottes her. Die Kirche versucht es auch nicht, so­weit sie wirklich Kirche ist, mit sogenannten christlichen Konzeptionen, Ideologien, Program­men, etwa einem christlichen Naturrecht, das sie als ihr verfügbare Wahrheiten oder Richtigkeiten entwirft.“

Die politische Ethik des Christen Von Ernst Wolf Verehrte Zuhörer, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen! Als Thema haben Sie formuliert: „Die … Mehr

Ernst Wolf, In memoriam Hans Joachim Iwand (1960): „Iwand hat sei­nen theologischen Kampf gekämpft, oft allein gelassen, aber doch kein Einsamer, ein Warner, der auch der Kirche, solange er lebte, immer etwas unangenehm war, und der nach seinem Tode ihr nunmehr un­ersetzlich fehlen wird. Was er hinterläßt, ist ein theologisches und gei­stiges Vermächtnis, das dazu aufruft, den von ihm eingeschlagenen Weg selbständig weiterzuverfolgen.“

In memoriam Hans Joachim Iwand (11.7.1899 – 2.5.1960) Von Ernst Wolf „Es liegt in der Theologie dieses Mannes und in … Mehr