Einführung in das Apostolische Glaubensbekenntnis – Teil 6: „Ich glaube an Jesus Christus, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten.“

Einführung in das Apostolische Glaubensbekenntnis Teil 6: „Ich glaube an Jesus Christus, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten.“

Wir zeigen es und stehen dazu – das Kreuz Jesu Christi. Wie macht das Sinn, sich zu einem Hingerichteten zu bekennen? Da kann nur etwas Unvorstellbares geschehen sein: Der am Kreuz Getötete ist nicht vernichtet worden, sondern ist lebendig von den Toten auferstanden. Weil Jesus lebt, können wir sein Kreuz als göttliches Siegeszeichen vorzeigen. Der dreieinige Gott überwindet menschliche Sünde und unmenschliche Grausamkeit. Die Treue des himmlischen Vaters zu seinem Sohn, dem Messias Israels, lässt diesen leibhaftig aus dem Grab auferstehen: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ (Johannes 14,19) So entreißt Jesus auch unser Leben dem ewigen Tod.

Also hat der Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16). Am Anfang steht die göttliche Liebe, die uns Menschen aufsucht. So nimmt Gottes Sohn unser vergängliches Leben an, verleibt es sich ein – mit Fleisch und Blut. Aber die göttliche Annahme menschlichen Lebens stößt auf Abweisung: „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Johannes 1,11)

Sünde kehrt das eigene Leben in sich selbst und will es für sich selbst behalten. So trennt sie uns Menschen vom lebendigen Gott. Wo der Gottessohn abgewiesen worden ist, nimmt er sich jedoch nicht zurück. Er gerät in die Hände der Menschen, die ihn zum eigenen Sündenbock machen. So wirkt sich die Sünde schlussendlich in Jesu Hingabe aus. „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ lässt uns Johannes der Täufer wissen (Johannes 1,29). Die göttliche Annahme unseres Lebens vollendet sich in der tödlichen Hingabe Jesu für unsere Sünde am Kreuz. „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30) Was Menschen von Gott trennt, ist dort vernichtet.

Wie in Jesu Tod und Auferstehung die Versöhnung von Gott und Mensch geschehen ist, können wir nicht letztgültig ergründen. Da bleibt das Geheimnis göttlicher Liebe bestehen. Aber so viel darf gesagt sein: Jesus starb am Kreuz, um uns Menschen mit Gott zu versöhnen, nicht umgekehrt. So fordert Gottes Liebe uns heraus. Wo wir Jesu Hingabe am Kreuz und seiner Auferstehung aus dem Grab glauben, erwächst eine ganze neue Zuversicht für unser Leben: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römer 8,31f)

Zeit unseres irdischen Lebens können wir das Kreuz Christi nicht als vergangenes Geschehen hinter uns lassen. Es muss uns vielmehr immer wieder neu vergegenwärtigt werden. Dazu feiern wir ja das Abendmahl Jesu Christi: Christi Leib für dich gegeben, Christi Blut für dich vergossen. Wo dein Leben in Christi Tod und Auferstehung hineingezogen ist, geht es dir nicht verloren, sondern wird heil bei Gott. Amen.

Hier mein Text als pdf.

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