Johannes Brenz, Antwort auf das Verzeichnis, das auf die Frage gestellt ist, ob eine weltliche Obrigkeit das Recht habe, in Glaubensangelegenheiten mit dem Schwert zu handeln [Antwort auff die vertzeichnus, so auff diße frag (Ob ein weltliche oberkait recht habe, in des glaubens sachen mit dem schwert zu handeln) gestelt ist, 1530]: „Aber wenn es nicht beim Glauben im Herzen und beim persönlichen mündlichen Bekenntnis bleibt, sondern so weit geht, dass man sich versammelt – sei es öffentlich oder heimlich –, ein neues Lehramt aufrichtet und beginnt zu lehren, dann beginnt es, Sache der weltlichen Obrigkeit zu werden, sich in solches Handeln einzumischen. Dann kann sie solche Versammlungen und Lehrämter fördern, wenn sie nützlich und friedlich erscheinen, oder sie verhindern, wenn sie aus triftigen Gründen als schädlich und unfriedlich erkannt werden.“

Georg Frölich anonym verfasste Gutachten „Ob eine weltliche Obrigkeit das Recht habe, in des Glaubens Sachen mit dem Schwert zu … Mehr

Stanley Hauerwas und John Berkman über Gewalt als Thema der christlichen Ethik (1995): „Eine der großen Ironien der christlichen Tradition ist, dass viele Rechtfertigungen von Gewalt, die Christen vertreten, auch die Hinrichtung Jesu durch die römischen Behörden legitimieren würden. Dennoch haben die meisten Christen weiterhin an der Zentralität des Kreuzes festgehalten und damit eine ständige Spannung zwischen christlichen Überzeugungen und der Legitimation von Gewalt aufrechterhalten. Das Neue Testament zeichnet Jesus eindeutig als jemanden, der mit Gewalt umging, indem er den grundlegenden Anspruch der Notwendigkeit oder Wirksamkeit von Gewalt infrage stellte.“

Gewalt Von Stanley Hauerwas und John Berkman In ähnlicher Weise, wie für den einen eine Person ein „Terrorist“ und für … Mehr

Peter Brunner, Theologisch-ethische Besinnung über den Krieg. Gutachten für die Bekennenden Kirche zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939): „Als Soldat bin ich ausführendes Organ der in meinem Volke herrschenden Staatsgewalt, die an einem anderen im Staat verfassten Volke die Exekution vornimmt. So wie der Henker, der eine Todesstrafe vollzieht, nur der Arm der Staatsgewalt ist, die das Todesurteil gespro­chen hat, so tötet der Soldat nur als der Arm der Staatsgewalt, die den Krieg zu führen be­fohlen hat. Die letzte Verantwortung für jeden Schuss, den ich als Soldat im Kriege ab­gebe, trägt der Inhaber der Staatsgewalt, der den Befehl zur Kriegsführung gegeben hat.“

Man kann es kaum für möglich halten, wie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs von der Bekennenden Kirche eine „theologisch-ethische Besinnung … Mehr

Martin Luther, Ermahnung zum Frieden auf die zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben (Ende April 1525): „Darum wäre mein aufrichtiger Rat, dass man aus dem Adel einige Grafen und Herren, aus den Städten einige Ratsherren wählte und ließe sie die Streitsachen in gütlicher Weise verhandeln und beenden: dass ihr Herren euere Hartnäckigkeit fallen ließet – welche ihr doch zuletzt müsset preisgeben, ihr wollt oder wollt nicht – und gäbet ein wenig nach mit eurer Tyrannei und Unterdrückung, damit der arme Mann auch Luft und Raum gewönne zum Leben.“

Ermahnung zum Frieden auf die zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben (Ende April 1525) Von Martin Luther Es hat die … Mehr

Philipp Melanchthons Schrift Wider die 12 Artikel der Bauernschaft (1525): „Da sich die Bauern auf das heilige Evangelium berufen und dieses als Vorwand nutzen, ist es zunächst notwendig zu klären, was das heilige Evangelium von uns verlangt oder nicht verlangt, damit man die Artikel der Bauernschaft beurteilen kann. Diese versuchen nämlich, alle ihre Forderungen im Namen Gottes durchzusetzen und wollen uns glauben machen, dass der Grund ihrer Artikel darin besteht, das Evangelium zu hören und entsprechend zu leben. Dabei verlangen die Bauern jedoch vieles, was ihnen nicht zusteht und wozu sie auch nicht vom Evangelium ermächtigt sind. Darüber hinaus üben sie Gewalt aus und wollen ihre Vorhaben durch Aufruhr, Empörung und Mord durchsetzen.“

Eine Schrift wider die Artikel der Bauernschaft (1525) Von Philipp Melanchthon Melanchthons Erwiderung zu den 12 Artikeln der Bauern wurde … Mehr

Urbanus Rhegius, Gutachten zu den Artikeln der Memminger Bauern erstellt für den Rat der Stadt Memmingen (März 1525): „Wenn jedoch Missbrauch im Zehnten vorliegt, können sie sich darüber beklagen, und eine weltliche Obrigkeit ist bei Vermeidung göttlicher Ungnade verpflichtet, sorgfältig zu prüfen und mit einer Ordnung zu verbessern, was keinen Nutzen bringt, damit es nicht durch Unordnung noch schlimmer wird. Denn in Römer 13 zeigt der Apostel, wie die weltliche Gewalt ein Diener Gottes ist, um solche Untersuchungen durchzuführen. Daher sollte sich niemand anmaßen, ohne ordentliche Gewalt den Zehnten und Zins abzuschaffen. Denn wenn man das Recht nicht ordnungsgemäß ausübt, wird daraus Unrecht. Deshalb hat Gott die weltliche Gewalt eingesetzt, um aller Unordnung im Zeitlichen zu begegnen.“

Memmingen (März 1525) Von Urbanus Rhegius Im Namen unseres Herrn Jesu Christi. Amen. Geehrte, weise, wohlgesinnte, liebe Herren, Ich habe … Mehr

„Wer den Mut hat zu schweigen, der schweige.“ Erklärung Karl Steinbauers zur Anzeige wegen Nichtbeflaggung der Kirchen am 1. Mai 1936: „Mich treibt neben meinem Auftrag als Prediger des Evangeliums auch die Angst um die Zukunft unseres Vaterlandes und die Liebe zu meinem Volk, und auch die verbietet mir, zu schweigen. Ich glaube allerdings, dass ich damit auch meinem Volk einen besseren Dienst tue, als die, die schweigen. Warum sie schweigen, das frage sich jeder selbst. Wer noch immer glaubt, schweigen zu können, ohne Verletzung seines Gewissens, möge es tun.“

Nachdem Karl Steinbauer (1906-1988), selbständiger Vikar in der evangelischen Gemeinde Penzberg nahe dem Starnberger See, am 2. Mai 1936 wegen … Mehr

Georg Frölichs Brief an den Nürnberger Ratsschreiber Lazarus Spengler in Sachen religiöse Toleranz vom März 1530: „So sollten Christen, Juden, Wiedertäufer usw. jeweils die Freiheit haben, ihre Lehren und Zeremonien, die sie für richtig halten und durch die sie hoffen, zu Gott zu gelangen, ungehindert auszuüben – allerdings an unterschiedlichen Orten: die Christen in ihren Kirchen und die Wiedertäufer und Juden in für sie bestimmten Häusern oder Synagogen.“

Der Nürnberger Kanzleischreiber Georg Frölich, der als erster im März 1530 mit seinem Gutachten „Ob eine weltliche Obrigkeit das Recht … Mehr

Georg Frölich, Ob eine weltliche Obrigkeit das Recht hat, in Glaubenssachen mit dem Schwert zu handeln (März 1530): „Da im Reich Christi ‚Sekten und Spaltungen notwendig sein müssen‘, um das Gute zu fördern, nämlich ‚damit die Bewährten offenbar werden‘, warum sollte dann eine Obrigkeit versuchen, durch das Schwert etwas aus dem Reich Christi zu vertreiben, das die Schrift als notwendig bezeichnet? Dies würde dem Wort Gottes widersprechen und versuchen, durch das Schwert das zu erzwingen, was Gottes Wort im geistlichen Reich hervorbringen sollte.“

Georg Frölich Schrift „Ob eine weltliche Obrigkeit das Recht habe, in des Glaubens Sachen mit dem Schwert zu handeln“ war … Mehr