Christus expulsus Im Zusammenhang mit der geplanten Einführung eines Arierparagraphen in der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) veröffentlichte das Breslauer christliche … Mehr
Schlagwort: Kirche und Judentum
Walter Windfuhr über die nationalsozialistische Machtergreifung in der evangelischen Kirche (1933): „In dem Augenblick, als die SA durch das Turmportal einzog, um die Kirche zu ‚erobern‘, floh Gott hinten aus der Sakristeitür. Nun hat er sich in die Synagoge zurückgezogen als in die einzige gottesdienstliche Stätte, wo das Hakenkreuz nicht regiert.“
Gott flieht aus der Kirche in die Synagoge (1933) Der deutschnationale Hamburger Pastor und Judaist Walter Windfuhr (1878-1970) schrieb im … Mehr
Martin Buber, Dom und Friedhof (1934): „Ich umwandle schauend den Dom mit einer vollkommenen Freude. Dann gehe ich zum jüdischen Friedhof hinüber. Der besteht aus schiefen, zerspellten, formlosen, richtungslosen Steinen. Ich stelle mich darein, blicke von diesem Friedhofgewirr zu der herrlichen Harmonie empor und mir ist, als sähe ich von Israel zur Kirche auf.“
Dom und Friedhof Von Martin Buber Ich lebe nicht fern von der Stadt Worms, an die mich auch eine Tradition … Mehr
Peter Noss über Hans Ehrenberg (1883-1958): „Erst spät wurde die Bedeutung Ehrenbergs für die philosophische und theologische Wissenschaft und Praxis in angemessener Weise wiederentdeckt. Insbesondere die in Person und Biographie vermittelte Spannung von Judentum und Christentum ist neben vielem anderen ein lohnender Anknüpfungspunkt zur Beschäftigung mit Ehrenberg.“
Hans Philipp Ehrenberg Von Peter Noss Am 4. Juni 1883 kommt Ehrenberg als Sohn von Gabriella Emilie Ehrenberg, geb. Fischel … Mehr
Jürgen Roloff, Kirche in der Bibel: „Zentrale Motive frühchristlichen Kirchenverständnisses erschließen sich anhand der Bilder, die das Neue Testament für die Kirche gebraucht: Dass sie ständig durch Christus bestimmt und geleitet wird, kommt im Bild von der Herde, deren Hirte Christus ist, zum Ausdruck; ähnliches besagt auch das Bild von der Kirche als »Braut« Christi; dass sie der Raum eines neuen Gottesverhältnisses und der Ort der Gegenwart Gottes ist, der den bisherigen Kultus ablöst, wird mit dem Bild des Tempels umschrieben. Hinweis auf ihre Kontinuität zum alttestamentlichen Israel ist die Bezeichnung »Volk (Gottes)«. Das theologisch gewichtigste Bild ist jedoch das vom »Leib Christi«.“
Kirche in der Bibel Von Jürgen Roloff 1. Bezeichnung Das deutsche Wort »Kirche « kommt vom spätgriechischen kyriake »dem Herrn … Mehr
Kornelis Heiko Miskottes Meditation über Psalm 68,29–30a zum Reformationstag 1940: „Unsere Kirche aber, besonders die in den Niederlanden, lebt im Gefühl und Geschick mit Israel verwandt. Unsere Kirche kann nicht herrschen. Sie wurzelt nicht im natürlichen Wesen menschlicher Religion. Unsere Kirche fängt die ersten Schläge des Gerichts auf, das über die Welt geht – wir sind wie „Benjamin, der Kleine“ (Vers 28) – wir sind nomadisch, verachtet, leben von dem, was wir nicht haben. Bettler sind wir – und bleiben es.“
Kirchenreform (Kerkhervorming, 1940) Von Kornelis Heiko Miskotte „Dein Gott hat dir Kraft geboten; stärke, o Gott, was du an uns … Mehr
Reinhold Krauses widerliche antisemitische Sportpalastrede vom 13. November 1933: „Hierher gehört auch, dass unsere Kirche keine Menschen judenblütiger Art mehr in ihren Reihen aufnehmen darf. Wir haben nicht nur die Judenmission bekämpft, sondern wir haben immer wieder betont: judenblütige Menschen gehören nicht in die deutsche Volkskirche (starker Beifall), weder auf die Kanzel, noch unter die Kanzel. Und wo sie auf den Kanzeln stehen, haben sie so schnell wie möglich zu verschwinden. (Bravorufe, Beifall.) Es wird aber auch notwendig sein, dass unsere Landeskirche sich damit beschäftigt, dass alle offenbar entstellten und abergläubischen Berichte des Neuen Testaments entfernt werden, und dass ein grundsätzlicher Verzicht auf die ganze Sündenbock- und Minderwertigkeitstheologie des Rabbiners Paulus ausgesprochen wird, der eine Verfälschung jener Botschaft begangen hat, dieser schlichten Frohbotschaft: ‚Liebe deinen Nächsten als dich selbst‘.“
Man muss sich auch solchen widerlichen Reden stellen: Reinhold Krauses antisemitische Sportpalastrede vom 13. November 1933, die damals in den … Mehr
Christoph Ernst Luthardt, Die Zukunft Israels. Römer 11, 11-32 (1861): „Wenn sich also Israel bekehrt, so ist das nicht eine Bekehrung wie irgend eines andern Volks, sondern die Bekehrung des erwählten Volks. Alle andern Völker haben nur kirchengeschichtlichen Beruf, Israel ist das Volk des heilsgeschichtlichen Berufs. Darum theilt die Schrift die Menschheit ein in Israel und die Völker — eine Eintheilung, die außerdem wegen der Ungleichheit der beiden Hälften die wunderlichste von der Welt wäre. Ist es aber das Volk des heilsgeschichtlichen Berufs das sich bekehrt, so wird diese Thatsache Folgen haben nicht bloß für die Kirchengeschichte.“
Die Zukunft Israels (Römer 11, 11-32) Von Christoph Ernst Luthardt „Ich sage nun: doch nicht gestrauchelt sind sie, damit sie … Mehr
Karl Barth über die Judenfrage und ihre christliche Beantwortung (1949): „Ist es wahr, daß Israel, später das Volk der Juden genannt, das erwählte Volk dieses treuen Gottes ist? Dass Gott diesem Volk die Treue hält, obwohl es ihm laut seinen eigenen heiligen Schriften immer wieder untreu war: Treue auch in allem Unheil, das seine Untreue nach sich zog? Ist es schließlich wahr, dass diese Treue Gottes darin zum Ziel kam, daß er selbst in der Person und im Tod jenes einen Juden mit der Untreue seines Volkes und mit der ganzen Menschheit radikal Schluß, mit ihm und mit der ganzen Menschheit einen neuen Anfang gemacht hat?“
Die Judenfrage und ihre christliche Beantwortung Von Karl Barth Die Judenfrage ist seit 1900 und mehr Jahren immer eine Frage … Mehr