Wann ist’s, daß die Himmel tauen,
daß den Wolken warmer Regen,
der Erlöser selbst entquillt?
Wann ist’s, daß wir dürfen schauen
Ihn, der, Heiland allerwegen,
uns in Seine Gnade hüllt?
O du Tag, so strahlend helle,
o du Morgen, dämmerblau!
Komm, es harret meine Seele
wie die Blume auf den Tau!
In der Fülle einst der Zeiten,
da in ihrem Elend schrien
Völker himmelauf die Not,
ließ sich von Erbarmung leiten,
hat die Sünde all verziehen
der allgüt’ge große Gott.
Sandt’ den Sohn, den ewig einen,
in erbarmendem Gericht.
Weihenacht, da sahst du
Heiland als das tröstend Licht!
Ach, ist nicht auf’s neu erfüllet
diese Zeit: Hör’ unser Stöhnen,
Herr, auf unsre Drangsal schau!
Herr, ’s ist Zeit, daß neu erquillet
unsrer Seele tiefstem Sehnen
Deiner Gnade Segenstau!
Herr, daß neu uns allen werde
der Erlösung Weihenacht,
komm aufs neue auf die Erde!
Heiland, komm, o komm mit Macht!