John Donne über die Zweifelhaftigkeit der Welterkenntnis (An Anatomy of the World, 1611): „Neue Philosophie setzt alles nun in Zweifel. / Das Element des Feuers ist verlöscht; / Die Sonn ist fort, die Erde auch, und kein Verstand / Dem Menschen zeigt, wo er sie wiederfindet. / Und frei bekennt der Mensch, dass diese Welt / Ganz aufgebraucht, wenn in Planeten und im Firmament / Man lauter neue sucht, und sieht, dass in Atome / Alles auseinanderfällt. / In Stücken alles, kein Zusammenhang.“

Exzerpt aus An Anatomy of the World Von John Donne (1572-1631) And new philosophy calls all in doubt,The element of … Mehr

Über alle Zweifel erhaben? Je mehr der Glaube fassen und tragen soll, umso eher wird er angezweifelt: „Da mag mancher sich die eigenen Zweifel ersparen wollen, indem er die überlieferten Glaubenshinhalte in das Sieb der eigenen Vernunft gibt. Das, was man vernünftigerweise durchgehen lassen kann, lässt sich in der Tat problemlos begreifen – eben wie feiner Sand. Aber wie soll man auf einem solchermaßen durchgesiebten Glaubenssand für die Ewigkeit bauen können? Mit der Zeit entrinnt der vernünftige Glauben unseren eigenen Händen.“

Über alle Zweifel erhaben? Je mehr der Glaube fassen und tragen soll, umso eher wird er angezweifelt Gibt es Gott … Mehr

Zweifel ist der Bruder des Glaubens (Über Glaubenszweifel): „Was sich da­bei im Bereich des Gemütes und der Empfindungen als „Trockenheit“ und „dunkle Nacht“ äußert, wird im Be­reich des Erkennens als Verunsiche­rung und Zweifel erfahren: Bisherige Gottesbilder und Glaubensvorstellun­gen, die einmal tragfähig waren, erwei­sen sich als zu vordergründig und zu eng gedacht, Wünsche und Erwartun­gen an Gott offenbaren sich als allzu menschliche „Projektionen““ (Reinhold Körner).

Glaubenszweifel sind für Protestanten weithin kein theologisches Thema, allenfalls die Anfechtung (tentatio) wird bedacht. In der RGG4 fehlt jedenfalls der … Mehr