„Herr, schau auf uns und unser Herz!“ Trauerlied im Katastrophenfall: „Sieh, welche Trauer, welcher Schmerz! / Der Tod fasste auf einmal zu; / die Frage quält: ‚Warum?‘, ‚Wozu?‘ // Wer gibt uns Antwort, hilft uns auf, / wenn niemand hielt des Unglücks Lauf? / Wir suchen Dich in Deinem Wort! / Sprich jetzt! Schweig nicht! Hier ist Dein Ort!“

In meinem Text „Der Aufstand des Gebets“, der 2014 im Deutschen Pfarrerblatt erschienen ist, habe ich darauf hingewiesen, dass es … Mehr

Der Aufstand des Gebets. Öffentliche Trauergottesdienste wider zivilreligiöses Schicksalsschweigen: „Im Gedächtnis des Pascha-Mysteriums muss Katastrophales eben nicht mit Erklärungen, Schuldzuweisungen oder Besserungszusagen abgedeckt und somit »entsorgt« werden. Die liturgische Dramaturgie lässt Unpassendes, ja Widersprüchliches nacheinander ansprechen und damit auch widereinander bekennen. Der »apokalyptische Blick« (Johann Baptist Metz) gewährt keine vorschnelle und unangebrachte Jenseitsvertröstung; er hält vielmehr das Leiden im Gedächtnis und setzt es damit dem zukünftigen göttlichen Geschehen aus.“

Der Aufstand des Gebets. Öffentliche Trauergottesdienste wider zivilreligiöses Schicksalsschweigen Von Jochen Teuffel Öffentliche Trauergottesdienste im Angesicht eines katastrophalen Erlebens haben … Mehr

Martin Luther, Ob man vor dem Sterben fliehen möge (1527): „Hat Christus sein Blut für mich vergossen und sich um meinetwillen in den Tod gegeben, warum sollte ich mich nicht auch um seinetwillen in eine kleine Gefahr begeben und eine ohnmächtige Pest nicht anzusehen wagen? Kannst du schrecken, so kann mein Christus stärken; kannst du töten, so kann Christus Leben geben; hast du Gift im Maul, Christus hat noch viel mehr Arznei.“

Als damals im Frühjahr 2003 in Hongkong die SARS-Epidemie eine Millionenstadt in den Ausnahmezustand versetzt hat, ist mir eine Schrift … Mehr

Predigt zum Gedenkgottesdienst aus Anlass der Terroranschläge vom 11. September (2011): „‚Wohlan, es ist noch eine kleine Weile.‘ Im Buch der Offenbarung findet sich ein himmlisches Gotteslob, das die Prophetie des Jesaja aufnimmt: ‚Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!‘ Der ‚apokalyptische Blick‘ (Johann Baptist Metz) des Seher Johannes lässt zu Tode gekommene Menschen noch einmal im Himmel gegenwärtig werden, ‚eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen.‘ Da, wo das Lamm gegenwärtig ist, wo sein Geheimnis des Sterbens und der Auferstehung wirklich ist, bleibt gewaltsam hintergangenes Leben nicht länger vernichtet.“

Ich weiß noch, dass ich am Nachmittag dieses Dienstags mich im Aufgang zu meiner Wohnung in Wasserburg am Inn befand, … Mehr