Odo Marquard, Theodizee, Geschichtsphilosophie, Gnosis (1983): „Der Mensch braucht — angesichts dieser nun an ihn gerichteten übermächtigen Anklage — sozusagen ein Alibi, einen Sündenbock, einen, von dem er sagen kann: nicht ich bin — nicht wir sind — schuld an den Übeln, sondern ‚der‘ ist — ‚die‘ sind — schuld an den Übeln. Der einschlägig optimale Sündenbock war offensichtlich Gott; doch der steht jetzt — im geschichtsphilosophischen Zeitalter, dem nach dem Ende Gottes — nicht mehr zur Verfügung Darum muss das, was zuvor als Anklage des Menschen gegen Gott — als transzendenter, sozusagen als menschheitsaußenpolitischer Streit — abgemacht werden konnte, jetzt als Anklage des Menschen gegen Menschen — also als immanenter, als menschheitsinnenpolitischer Streit — ausgefochten werden. Folglich muss geschichtsphilosophisch — seit die Menschen selber die Urheber sind — der Sündenbock nunmehr unter den Menschen selber gefunden werden.“

Theodizee, Geschichtsphilosophie, Gnosis Von Odo Marquard Jacob Taubes hat — zugespitzt formuliert — die These vertreten: die Zentralphilosophie der Neuzeit … Mehr

Drei Weisen menschlicher Heilszugänge: „Maßgeblich sind also nicht namensneutrale Kräfte, die mir widerfahren bzw. mir zugutekommen sollen, sondern das, was der bestimmte NAME getan hat. Damit sind wir beim Evangelium Jesu Christi bzw. dem Bund des HERRN mit seinem Volk, wie sie in der Bibel bezeugt sind. Was heilsentscheidend ist, ist SEIN Leben und Handeln.“

Drei Weisen menschlicher Heilszugänge Es mag nicht unproblematisch sein, von „Heil an sich“ zu reden, legt es doch den Schluss … Mehr