Wie ich dein Buch Auszug lese:
mit Ägypten auf den Fersen
renn ich die Zeilen entlang
um mein Leben.
Wie ich dein Hohelied singen lernte
und deine Psalmen –
Abgrund und siebter Himmel.
Und sehen lernte
mit den Augen der Enteigneten
das Getreide auf dem Acker.
Lange Stöcke mit einem Lappen daran,
die uns im Nebel voraussegeln,
sind deine Gebote.
Sträucher im Wüstensand
bist du
darunter zu sterben.
Und für Fremde
in unserer Mitte, bist du – wer?
Worte, die nicht auf hohem Ross bewaffnet,
sondern auf einem Eselfüllen
sich mir nähern, bist du,
Mädchen von Im Anfang.
Quelle: Huub Oosterhuis, Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays, hrsg. v. Cornelis Kok, Kevalaer: topos, 2013, S. 13f.