In Christus wird der Tod durchschaut – Vom Glauben als Linse
„Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2Timotheus 1,10)
„Ich werde sterben.“ Da fällt dieser todesschwere Satz. Am Ende des eigenen Lebens hat der Verstorbene ihn sich selbst abgerungen. Wo eigene Lebensenergie mit Krankheitsgeduld zusammenwirken, vermag man dem Tod nicht einfach Glauben schenken. „Ja glaubst du, ich sterbe …“ Im Leben nimmt man so vieles zur Kenntnis, aber wer kann und will sich in den eigenen Tod hineinbegeben. Wir möchten dem Tod keinen Glauben schenken, obwohl seine Wahrheit schlussendlich auf uns selbst zutrifft.
Zu Lebzeiten den Tod durchschauen – das ist für uns Karfreitags- und Osterbotschaft zugleich. Wer den Tod durchschaut, muss nicht um sein eigenes Leben fürchten. Einmal durchschaut vermag der Tod auf unsere eigene Seele keinen Angstschatten zu werfen. Doch dazu bedarf es einer besonderen Linse – nämlich der wörtliche Glaube, der tief blicken lässt.
Am Karfreitag fokussiert diese Linse unseren Blick auf das Kreuz von Golgatha. Dort sind wir in Jesu Tod hineingenommen, werden dabei selbst als Sünder entlarvt. Um unseretwillen ist sein Leben am Kreuz entstellt. Der Gottessohn hat sich für uns hingegeben – tödliche Wahrheit, die uns leben lässt.
Dann der Ostermorgen, der Blick in das leere Grab. Der Leichnam Jesu scheint verschwunden, aber das ist nicht die Wahrheit. Der Tote, dieser eine Tote ist vom Tod auferstanden – wider den Tod. Das Dunkel des Grabes hat sich gelichtet. In Christus wird der Tod auf das ewige Leben beim dreieinigen Gott durchschaut.