Konfessionswechsel? Warum Martin Boos dazu „Nein“ gesagt hatte

Martin Boos

Von Martin Boos (1762-1825), dem katholischen Priester aus dem Allgäu, der um des Evangeliums willen von seiner eigenen Kirchenleitung hart angegangen wurde (bis hin zur Haft im Priestergefängnis in Göggingen), stammt folgendes Wort, mit dem er sich einem Konfessionswechsel versagt hatte:

„Wahr ist’s, es ärgert mich vieles an meiner Mutter, aber an anderen Müttern ärgert mich auch vieles. Wo sollen wir hin, um kein Unkraut unter dem Weizen zu finden? Bloß um der zeitlichen Ruhe wegen, die ich noch ein oder zwei Jahre zu genießen hätte, möchte ich nicht gern einen Schritt tun, der so viele ärgerte und beunruhigte, nachdem ich mehr der Unruhe und der Arbeit als der Ruhe gewöhnt bin. – Jätet mich unsere Mutter wirklich als Unkraut aus vor der Ernte, so bleibt freilich keine andere Wahl übrig; wir müssen froh sein, wenn eine andere mitleidige und barmherzige Mutter uns als arme und hinausgeworfene Waisen an- und aufnimmt. Aber selbst zu gehen, sollten wir uns fürchten.“

Zitiert nach Wilhelm Jörn. Ein Evangelist im Priesterkleid. Bilder aus dem Leben und Wirken des katholischen Priesters Martin Boos nach eigenen und Johannes Goßners Aufzeichnungen, Stuttgart 1957, Seite 8.

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