Alexander Deeg wider den gemeinschaftlichen Talareinzug der Ordinierten im Gottesdienst: „Was wird die Gemeinde denken, wenn all die Schwarzen kommen und einziehen? Die so formulierte Frage zeigt freilich genau das Problem, denn sie macht den Un­terschied zwischen »der Gemein­de« und den Pfarrern gerade auf, um den es doch reformatorisch nicht gehen darf. Alle sind Priester, manche sind Pfarrer.“

Da hat Alexander Deeg, Professor für praktische Theologie in Leipzig mit theologischen Wurzeln in Erlangen, ein feines Gespür, was sich … Mehr

Klaus Raschzok, Textiler Klassiker. Zweihundert Jahre Talar mit Beffchen: „Die Stola auf dem schwarzen Talar dagegen besitzt für sich genommen keine überzeugende Aussagekraft und degeneriert zum persön­lichen Schmuckabzeichen. Sie wirkt wie eine unangemessene Verdoppelung dessen, was der schwarze Talar bereits aus sich heraus signalisiert: Hier agiert eine Person im Gottesdienst im amtlichen Auftrag der Kirche als ordinierte Pfarrerin oder Pfarrer. Der Talar gelangt damit bereits überall dort an seine Grenze, wo mehrere Geistliche zusam­men gottesdienstlich tätig werden. Er ist im Grunde ein Gewand für die solistisch wahrge­nommene Prediger- oder Liturgenrolle im evangelischen Gottesdienst. Überall dort, wo es stärker auf die Bewegungsdimension wie Interaktion der menschlichen Körper im Gottes­dienst ankommt, erweist sich der schwarze Talar als eher hinderlich. Insofern kommt dem gelegentlich unreflektiert artikulierten Unmut über ein zu gehäuftes Auftreten von schwarz gekleideten Talarträgerinnen und Talarträgern bei Ordinations- oder Einführungsgottesdienst durchaus ein gewisses Wahrheitsmoment zu. wahrge­nommene Prediger- oder Liturgenrolle im evangelischen Gottesdienst.“

Klaus Raschzok, Professor für praktische Theologie in Neuendettelsau, hat einen höchst instruktiven Artikel über die zweihundertjährige Geschichte des evangelischen Pfarrertalars … Mehr