Reinhold Schneider, Pascals Drama (1954): „Pascal fordert den Widerspruch heraus und hat ihn schon einbezogen. Er hat mit solcher Meisterschaft die Stimmen seiner Gegner geführt, dass er als Verzweifelter oder auch Skeptiker aufgefaßt werden konnte. Lächelnd — mit dem in seiner Totenmaske vollendeten Lächeln — hätte er es hingenommen als Hülle seiner Wahrheit. Unverhüllt kann die Wahrheit ja gar nicht sein. Der Geist ist machtlos in der Ordnung des bösen Gelüstes, unerkennbar, scheinbar nicht da. Und auch Gott macht sich in gleichem Maße erkennbar, als er sich unerkennbar macht. So auch weht um das Heilige ein Schein der Bosheit, um den höchsten Eifer ein Schatten der Dämonie, um Jesus Christus die Frage: ob er des Zimmermanns Sohn sei oder ob er rase. Und im Schatten dieser Frage steht die von Christus gegründete Kirche, deren Grenzen wir nicht kennen, steht der Christ. Er ist im wesentlichen ein Fragender; aber nach Pascals Meinung sollte er jede Frage wagen. Denn die Antwort ist der im Fleische und in der Todesangst verborgene Gott.“

Pascals Drama (1954) Von Reinhold Schneider Man muß einen geheimen Gedanken im Hintergrund haben und von ihm ans alles beurteilen, … Mehr

Reinhold Schneider, Ostern (Sonett, 1942): „Doch brennt die Glorie Deiner Todesschmach / Schon auf der Wolke, die Dein Bild beschwert, / Tief in der Zeit erstehst Du siegend wieder. // Dann sinkt des Lebens dunkle Hülle nach, / Und wie das Kreuz das Innerste verzehrt, / Strahlt auch das Kreuz von oben mächtig nieder.“

OSTERN Noch ist das Schicksal um Dein Kreuz gewundenUnd Deines Sieges Herrlichkeit verhangenVon dieser Tage ungeheurem Bangen,Da Tod und Frevel … Mehr