Martin Luther, Das Magnificat, verdeutscht und ausgelegt (1521): „O ein wie reiner Geist ist das gewesen, der von Gottes Güte, sie zu lieben, zu loben und ihr zu folgen, nicht ablässt in der höchsten Not. Einen solchen Geist erzeigt hier die Mutter Gottes Maria, daß sie, mitten in den großen, überschwänglichen Gütern schwebend, ihnen dennoch nicht verfällt, nicht ihren Nutzen darin sucht, sondern ihren Geist rein behält in Liebe und Lob des bloßen Gutseins Gottes, bereit, willig und gern anzunehmen, wenn Gott sie derselben wieder berauben und einen armen, nackten, Mangel habenden Geist ihr lassen wollte.“

Das Magnificat, verdeutscht und ausgelegt (1521) Von Martin Luther Der Lobgesang der Maria (Lukas 1,46-55) – nach dem ersten Wort … Mehr

Dietrich Bonhoeffer, Predigt zu Lukas 1,46-55 (London 1933): „Maria, die harte, fromme, in ihrem Alten Testament lebende und auf ihren Erlöser hoffende niedrige Arbeiterfrau – die Mutter Gottes. Christus, der arme Arbeitersohn im Eastend von London, Christus in der Krippe. Gott schämt sich der Niedrigkeit des Menschen nicht, er geht mitten hinein, erwählt einen Menschen zu seinem Werkzeug und tut seine Wunder dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Gott ist nahe der Niedrigkeit, er liebt das Verlorene, das Unbeachtete, Unansehnliche, das Ausgestoßene, das Schwache und Zerbrochene, wo die Menschen sagen: verloren, da sagt er: gefunden, wo die Menschen sagen „gerichtet“, da sagt er „gerettet“, wo die Menschen sagen: „Nein!“, da sagt er: „Ja!“ Wo die Menschen ihren Blick gleichgültig oder hochmütig wegwenden, da ist sein Blick von einer Glut der Liebe wie nirgends sonst.“

Predigt zu Lukas 1,46-55 (1933) Von Dietrich Bonhoeffer Und Maria sprach: Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freuet … Mehr

Christoph Blumhardt, Morgenandacht zum Magnifikat (1898): „Der Herr Jesus geht nicht den Weg der Hoheit in dieser Welt, nicht den Weg des Selbstruhms und des Stolzes. Nicht mit Kunst und mit äußerlichem Wesen wird Er Sein Königreich aufrichten, sondern auf dem Boden der Wahrheit, auf dem Boden der Niedrigkeit, da wir Menschen sind, wie wir sind, und nichts Gesteigertes, nichts Gemachtes und nichts Gekünsteltes mehr an uns ist, denn das braucht die Welt: freie ungekün­stelte Menschen.“

Morgenandacht zu Lukas 1,43 Von Christoph Blumhardt Er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. (Lukas 1,43) Das ist aus dem … Mehr