Über die Geschichte (Etymologiae) Von Isidor von Sevilla Das antike Verständnis der Geschichtsschreibung in Abgrenzung von Fiktion und Fabel ist … Mehr
Schlagwort: Geschichtsschreibung
Hayden White, Das Problem der Erzählung in der modernen Geschichtstheorie: „Die Tatsache, dass die Erzählung eine »historischen« wie »nichthistorischen« Kulturen gemeinsame Diskursform ist und im mythischen wie im fiktionalen Diskurs überwiegt, macht sie als Form des Sprechens über »reale« Ereignisse verdächtig. Die nichtnarrative Sprechweise, wie sie in der Physik üblich ist, scheint der Darstellung »realer« Ereignisse angemessener. Dabei aber ist die Vorstellung von dem, was ein »reales« Ereignis ist, nicht von der Unterscheidung zwischen »wahr« und »falsch« abhängig (denn dies ist eine Unterscheidung, die zur Ordnung der Diskurse und nicht zur Ordnung der Ereignisse gehört), sondern eher von der Differenzierung zwischen »real« und »imaginär« (die sowohl zur Ordnung der Ereignisse als auch zur Ordnung der Diskurse gehört). Man kann einen imaginären Diskurs über reales Geschehen schaffen, der, weil er »imaginär« ist, deshalb nicht weniger »wahr« zu sein braucht. Alles hängt davon ab, wie man das Wirken der menschlichen Imaginationsfähigkeit interpretiert.“
Das Problem der Erzählung in der modernen Geschichtstheorie Von Hayden White In der neueren Geschichtstheorie ist die Erzählung Gegenstand außerordentlich … Mehr
Reinhart Koselleck über die Zeit: „Wenn sich alles nur stetig wiederholte, gäbe es keinen Wandel. Daher lautet die für Natur- und Geisteswissenschaften gemeinsame Herausforderung, Prozesse zu erkennen, die sowohl innovativ sind, als auch auf wiederkehrenden Voraussetzungen ihrer Innovation beruhen.“
Zeit Von Reinhart Koselleck Zeit (griech. chronos, lat. tempus) ist wie Raum ein Universalbegriff, ohne den keine menschliche Erfahrung und … Mehr
Paul Ricoeur und der Streit um das historische Gedächtnis in Wiblingen: „An einem ausgesuchten Ort der Klosterbibliothek erhebt sich eine prächtige barocke Skulptur. Es ist die Doppelfigur der Geschichte. Vorne der geflügelte Gott Chronos. Er ist ein alter Mann mit gegürteter Stirn; die linke Hand greift ein großes Buch, von dem die rechte versucht, ein Blatt abzureißen. Dahinter und darüber die Geschichte selbst. Der Blick ist ernst und prüfend; ein Fuß stößt ein Füllhorn um, aus dem ein Regen aus Gold und Silber strömt, ein Zeichen der Instabilität; Die linke Hand stoppt die Geste des Gottes, während die rechte die Instrumente der Geschichte zeigt: das Buch, das Tintenfass, den Griffel. Kloster Wiblingen, Ulm.“
Paul Ricoeur und der Streit um das historische Gedächtnis in Wiblingen Auf der französischen Originalausgabe seines Buches „La mémoire, l’histoire, … Mehr
Martin Luther, Vorrede zu Historia Galeatii Capellae (1538): „Die Historien sind nichts anderes als Anzeigung, Gedächtnis und Hinweis göttlicher Werke und Urteile, wie er die Welt, besonders die Menschen, erhält, regiert, hindert, fördert, straft und ehrt, je nachdem ein jeder verdient, Böses oder Gutes. Und wenn es auch viele sind, die Gott nicht erkennen noch achten, so müssen sie doch an den Exempeln und Historien stutzig werden und befürchten, dass es ihnen nicht auch so gehe wie dem und dem, wie sie durch die Historien vor Augen gerückt werden. Dadurch werden sie stärker bewegt, als wenn man sie nur mit bloßen Worten des Rechts oder der Lehre abhält und ihnen damit wehrt.“
Der italienische Geschichtsschreiber Galeatius Capella hat den mailändischen Krieg von 1521-1530 in seinen Wechselfällen und damit ein Stück der Renaissancepolitik … Mehr