Jacob Taubes, Der Messianismus und sein Preis (1982): „Wenn man unwiderruflich in die Geschichte eintreten will, muß man sich unbedingt vor der Illusion hüten, die Erlösung (ja selbst die Anfänge der Erlösung, atchalta di geulah!) fände auf der Bühne der Ge­schichte statt. Denn jeder Versuch, die Erlösung ohne Verwandlung der messianischen Idee auf der Ebene der Geschichte zustande zu bringen, führt direkt in den Abgrund.“

Der Messianismus und sein Preis Von Jacob Taubes I Die innere Dynamik der messianischen Idee im Judentum zu untersu­chen, was … Mehr

Gershom Scholems Brief an Franz Rosenzweig vom 26. Dezember 1926: „Sprache ist Namen. Im Namen ist die Macht der Sprache beschlossen, ist ihr Abgrund versi­gelt. Es steht nicht mehr in unserer Hand, die alten Namen tagtäglich zu beschwören, ohne ihre Potenzen wachzurufen. Sie werden erscheinen, denn wir haben sie ja freilich mit großer Gewalt beschworen. Wir freilich sprechen in Rudimenten, wir freilich sprechen eine gespen­stische Sprache: in unseren Sätzen gehen die Namen um, in Schriften und Zeitungen spielt der oder jener mit ihnen, und lügt sich oder Gott vor, es habe nichts zu bedeuten und oft springt aus der gespenstischen Schande unserer Sprache die Kraft des Heiligen hervor. Denn die Namen haben ihr Leben und hätten sie es nicht, wehe unseren Kindern, die hoffnungslos der Leere ausgeliefert werden.“

In Sachen NAMENSlehre findet sich ein aufschlussreicher Brief des jungem Gershom Scholem an Franz Rosenzweig von 1926 bezüglich der Wiederverwendung … Mehr