Guillaume van der Graft, Vom Namen und dem neuen Anfang (zum Tag der Namengebung Jesu und Neujahr): „Er hat einen Namen bekommen, / der zwischen den Sternen steht, / in diesem werden wir leben, / es ist noch nicht zu spät.“

Vom Namen und dem neuen Anfang

Wie Daniël unter den Löwen
tief in die Grube versenkt, –
so tief in das Grab der Zeiten,
der Zeit als klaffendes Maul;

so tief in die Grube gelassen,
wie Jonas in den Fisch,
so tief in das Herz des Wassers,
das Herz der Finsternis;

so tief im Brunnen wie Joseph,
wie Joseph übertag,
der nächtlich in seinen Träumen
die Sterne sich beugen sah;

so tief in das Grab der Zeiten,
wie unser Herr Jesus kam,
so sind wir preisgegeben,
sein Name richtet uns auf.

Denn Daniël wurde gerettet
und Jonas ging an Land,
es bleibt nicht beim alten Jahre,
ein neues kommt zustand.

Dem Joseph wurde Erhöhung
wie für den König selbst,
so dass sich all seine Brüder
verbeugen mussten vor ihm.

Jesus, von seiner Mutter
getragen nach dem Gesetz,
ist unser aller Bruder
und hat uns alle erlöst.

Ja, das ist der Tag des Anfangs,
der Tag des neuen Beginns;
das Lamm liegt zwischen den Löwen,
zwischen den Löwen drin.

Er hat einen Namen bekommen,
der zwischen den Sternen steht,
in diesem werden wir leben,
es ist noch nicht zu spät.

Das ist das Jahr des Herren,
es ist das Herz der Zeit,
Gott wird zum Guten wenden
alle Vergänglichkeit.

Guillaume van der Graft

Quelle: Guillaume van der Graft, Du aber wohnst in meiner Hand. Gebete und Lieder, ausgewählt und aus dem Niederländischen übertragen von Peter Pawlowsky, Wien-München: Herold, 1986, S. 44f.

Hier das Gedicht als pdf.

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