Lob des Handwerks: „In den Psalmen wird Gott wiederholt auf sein Handwerk angesprochen. So dürfen auch wir im Sinne Gottes für unser eigenes Handwerk beten: „Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns, / gib dem Werk unserer Hände Bestand, ja, gib dem Werk unserer Hände Bestand.“ (Psalm 90,17).“

Lob des Handwerks

Das gab es früher schon, die Überheblichkeit von Denkern gegenüber werktätigen Menschen, so wenn der römische Philosoph Cicero schreibt: „Alle Handwerker befassen sich mit einer schmutzigen Tätigkeit, denn eine Werkstätte kann nichts Edles an sich haben (Opificisque omnes in sordida arte versantur; nec enim quicquam ingenuum habere potest officina).“ (De officiis I,42,150) Bei Schulabgängern sind gegenwärtig handwerkliche Berufe nicht allzu hoch im Kurs. Man will lieber studieren oder aber einer vermeintlich kreativen Tätigkeit am Bildschirm nachgehen. Schon jetzt zeichnet sich im Handwerk ein Arbeitskräftemangel ab, der Annehmlichkeiten unseres Lebens zukünftig in Frage stellen wird.

Was das Handwerk auszeichnet, ist in seinem Namen schon angelegt, nämlich das eigene Werk. Wer mit eigenen Händen gekonnt tätig ist, bewerkstelligt etwas, das sich in aller Regel sehen lassen kann. Ein gelungenes Werk darf auf sich selbst beruhen, so wie es ja auch am Ende der biblischen Schöpfungsgeschichte heißt: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“ (Genesis 1,31 und 2,2)

In den Psalmen wird Gott wiederholt auf sein Handwerk angesprochen: „Du hast vorzeiten die Erde gegründet, / und die Himmel sind deiner Hände Werk.“ (Psalm 102,26) „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.“ (Psalm 19,2) So dürfen auch wir im Sinne Gottes für unser eigenes Handwerk beten: „Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns, / gib dem Werk unserer Hände Bestand, ja, gib dem Werk unserer Hände Bestand.“ (Psalm 90,17). Amen.

Hier mein Text als pdf.

1 Kommentar

  1. Danke für den schön kurzen Text.
    Es geht um das Handwerk und darum, dass Gott die ganze Welt wunderbar erschaffen hat.

    Und doch beunruhigt mich der Text ein wenig. Gott ruht am siebten Tag und schaut nur noch an, was er geschaffen hat. Und es ist nicht die Rede davon, dass er am achten Tag die Arbeit wieder aufgenommen hätte. Nein, er bleibt im Ruhemodus.

    Meine Anmerkung:
    Gott darf nicht ruhen. Wir brauchen ihn dauerhaft, jeden Tag bis in alle Zukunft. Gott schaut an, was er gemacht hat? Das reicht nicht. Wir erwarten, dass er korrigierend eingreift. Er soll uns ja lenken.

    Vielleicht ist Gott schon längst im achten Tag. Die ganze Welt entwickelt sich unaufhörlich weiter. Im Universum vergehen alte Sterne und neue entstehen. Ganze Galaxien verändern sich laufend. Und unsere Erde ist heute eine andere als vor Jahrtausenden. Sie ist erst recht anders als in der Saurierzeit. Und wer weiß, wohin sie sich in ferner Zukunft entwickelt. Die Schöpfung ist noch lange nicht zu Ende.

    Ich bitte darum, dass der Schöpfungsbericht in diesem Punkt nicht zutrifft. Mit dem siebten Tag bin ich nicht einverstanden. Gott muss wieder in die Gänge kommen.

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