„Alles nur ein Spiel.“ Wer so redet, fügt in Gedanken hinzu: Was da vor sich geht, also augenscheinlich geschieht, ist nicht wirklich wahr. In der Tat bleibt jedes Spiel unwirklich, wenn man sich selbst aus dem Spielgeschehen herausnimmt oder aber als teilnahmsloser Beobachter dem Spielverlauf befremdet gegenübersteht. Für Mitspieler hingegen schaut das Spiel ganz anders aus, erfährt doch der Spielende das Spiel als „eine ihn übertreffende Wirklichkeit“ (Hans-Georg Gadamer)[1]. So ist es das gespielte Spiel selbst, das dem Bewusstsein der Spielenden vorgeht und gleichsam über die Spielenden Herr wird: „Alles Spielen ist ein Gespieltwerden. […] Das Spiel ist es, was den Spieler in seinen Bann schlägt, was ihn ins Spiel verstrickt, im Spiele hält.“[2] Wer solchermaßen vom Spiel eingenommen ist, zeigt sich gegenüber dessen Regelwerk im guten Sinne distanzlos. Zu Recht spricht der französische Dichter Paul Valery davon, dass für Mitspielende kein Skeptizismus gegenüber den…
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Ohne Zweifel eine sehr ansprechende Erklärung für viele Übel in dieser heutigen Welt !!! : „Alles nur ein Spiel.“ Wer so redet, fügt in Gedanken hinzu: Was da vor sich geht, also augenscheinlich geschieht, ist nicht wirklich wahr. In der Tat bleibt jedes Spiel unwirklich, wenn man sich selbst aus dem Spielgeschehen herausnimmt oder aber als teilnahmsloser Beobachter dem Spielverlauf befremdet gegenübersteht. Für Mitspieler hingegen schaut das Spiel ganz anders aus, erfährt doch der Spielende das Spiel als „eine ihn übertreffende Wirklichkeit“ (Hans-Georg Gadamer)
Nachdenken lohnt sich immer !!! Dieter Weigert, Berlin