„Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt.“ (Offb 1,17f)
Aus aktuellem Anlass noch einmal mein F.A.Z.-Artikel vom April 2011 zum Kreuz Christi und seiner gesellschaftlichen Bedeutung.
In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist folgender Artikel von mir erschienen:
Man höre doch mal dem Heiland zu
Ein Bündnis mit der Islamkritik würde die Kirchen diskreditieren. Christen müssten hinnehmen, dass sie Minderheit sind. Die christliche Toleranz hat die Gestalt des Kreuzes.
Von Jochen Teuffel
Das Christentum in Europa hat ein existentielles Problem. Es ist nicht etwa die fortschreitende Säkularisierung der Gesellschaft oder deren vermeintliche Islamisierung. Die Existenzbedrohung besteht vielmehr darin, dass dem eigenen Namensgeber mit seiner Botschaft und seinem Werk nicht wirklich geglaubt wird. Anders als der ungläubige Thomas will man nicht die Finger in die offene Seitenwunde legen und damit Vertrauen zum gekreuzigten und auferstandenen Christus fassen.
Die Provokation des christlichen Glaubens besteht im letzten Wort Jesu am Kreuz: „Es ist vollbracht (tetelestai)!“ Der stellvertretenden Lebenshingabe des Gottessohnes ist menschlicherseits nichts hinzuzufügen. Was für Christen zu tun bleibt, ist die…