Schlüssel des Heils am Kreuz von Golgatha: „Der Gottessohn war es, der an Karfreitag aus freien Stücken in den eigenen Erstickungstod abgestiegen ist. Mit seinem Leben und Sterben hat er sich in das Todesschloss gefügt – ohne lichtes Spiel.“

Schlüssel des Heils am Kreuz von Golgatha

Ganz tief geht es die Stufen hinunter. Warum nur dieser Kellerabgang? Draußen scheint doch die Sonne; angenehm warm ist es. Die Frühlingszeit lässt aufblühen; und auch die Bäume zeigen zartes Grün. Aber er weiß es: Für ihn gibt es jetzt keinen Ausweg, kein Zurück, nur der Abstieg in eine ungeahnte Dunkelheit. Stufe für Stufe entschwindet das Tageslicht, wird das Lachen der Kinder von draußen immer leiser. Nur die Schritte der eigenen Füße auf den steinernen Stufen hallen nach. Diesen Klang nimmt er mit – Schritt für Schritt.

Muss er sich das wirklich antun? Mit jedem weiteren Schritt abwärts nimmt sich die Luft zum Atmen zurück. Immer stickiger wird es, als habe sich hier unten all das über die Jahrhunderte eingelagert, was das Leben ausgedünstet hat, als habe sich aller menschliche Todeshauch da unten gesammelt.

Warum nur dieser Abstieg, bei dem er nicht gewinnen kann, sondern verlieren muss? Die anderen hatten ihn eindringlich davon abgeraten; sie baten, ja bettelten, er solle nicht in diesen Kellerabgang gehen, sich nicht auf diesen unmenschlichen Abstieg einlassen: „Du hast doch selbst gesagt, dass du das nicht überleben wirst. Warum machst Du es trotzdem? Da unter kann dich nur der Tod, dein Tod erwarten.“ Und doch schreitet er weiter – Schritt für Schritt, bis schließlich sein Gang hinfällig wird. Ganz tief unten ist das eigene Leben ausgehaucht. Einer mehr, ein Toter mehr – oder?

Der Gottessohn war es, der an Karfreitag aus freien Stücken in den eigenen Erstickungstod abgestiegen ist. Mit seinem Leben und Sterben hat er sich am Kreuz von Golgota in das Todesschloss gefügt – ohne lichtes Spiel. Wo Christus sich endgültig hingegeben hatte, hat er am eigenen Leib den Machtraum des Todes und der Sünde aufgeschlossen. Unten im Totenreich ist dem Tod das Leben entwunden worden, hat der Gottessohn uns die Ewigkeit erschlossen, lässt uns Gott nicht länger im Tod zugrunde gehen. So tönt der österliche Siegesruf aus der Todeskammer: „Verschlungen ist der Tod in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1Korinther 15,54-57 Zürcher)

Da ist er also, der Schlüssel des Heils am Kreuz von Golgota: Jesus Christus ist für dich gestorben, hat sich mit seinem Leben in deinen Sündentod gefügt, damit dir die Himmelstüre zum dreieinigen Gott erschlossen ist. Siehst du die Türe – offen ist sie für dich. Offen ist sie dort, wo Du Christus wahrnimmst und seinem Wort Glauben schenkst:

Ich bin die Tür.
Wenn jemand durch mich hineingeht,
wird er gerettet werden
und wird ein- und ausgehen
und eine Weide finden.

(Johannes 10,7 Zürcher)

Hier mein Text als pdf.

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