Taufe als Gottesgeschenk

Taufe als Gottesgeschenk

Taufe als Gottesgeschenk

Die Taufe tut Menschen offensichtlich gut. Andernfalls ist es ja kaum zu erklären, dass Eltern ihre Kinder – ob Säuglinge oder Kleinkinder – zu Taufe bringen. Da mag die eigene Bindung zur Kirche nicht immer intensiv sein, und doch soll die Kleine (oder der Kleine) auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft werden. Das elterliche Gefühl sagt uns, dass Leben nicht einfach so gelingt, sondern eines besonderen Segens bedarf. Kinder wollen daher auf ihrem Lebensweg unter den göttlichen Schutz gestellt sein. Nicht ohne Grund lautet ein häufig gewählter Taufspruch aus Psalm 91: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“

Und doch hat die Taufe uns Menschen viel mehr zu bieten als Schutzengel. Sie ist in Wirklichkeit ein Bund fürs Leben, der durchaus Ähnlichkeiten mit einer Ehe hat. In der Taufe gibt der dreieinige Gott sein Ja-Wort zu unserem Leben. Für dieses göttliche Ja-Wort gilt im Unterschied zur Ehe kein „bis das der Tod euch scheidet.“ Vielmehr ist unser Leben durch unsere Taufe in den Tod und die Auferstehung Christi hingenommen. So schreibt der Apostel Paulus: „Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“ (Römer 14,8-9)

Man kann zu Recht sagen, dass die Taufe im Namen Christi kein Menschenwerk, sondern ein Gottesgeschenk ist. Es wird nicht nur der Lebensweg eines Menschen in dieser Welt gesegnet, sondern es wird ihm auch das ewige Leben in der Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott versprochen. Die göttliche Treue in Christus gilt; selbst menschliches Fremdgehen kann sie nicht zur Scheidung bringen.

Dennoch ist für uns Menschen mit der (Kinder-)Taufe nicht alles getan. Vielmehr ist unser eigener Glaube an Christus gefordert. So hat Martin Luther im Kleinen Katechismus die Gottesgabe der Taufe mit folgenden Worten erklärt: „Was gibt oder nützt die Taufe? Sie wirkt Vergebung der Sünden, erlöst vom Tode und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gottes lauten.“ Die göttliche Heilszusage muss unseren Glauben finden, andernfalls bleibt sie für unser Leben unwirklich. Eltern haben daher die lebenswichtige Aufgabe, ihre Kinder in den Glauben an Christus einzuführen, das heißt ihnen das Evangelium von Jesus vorzustellen und mit ihnen zu beten.

Das deutsche Wort „segnen“ kommt vom lateinischen „signare“ her. Die ursprüngliche Bedeutung ist „etwas oder jemanden mit einem Zeichen, insbesondere mit einem Kreuzzeichen versehen“. So geschieht dies ja auch bei der Taufe, wenn die Pfarrerin auf die Stirn des Täufling das Kreuz zeichnet: „Nimm hin das Zeichen des Kreuzes +. Du gehörst Christus dem Gekreuzigten.“ Diese Worte wollen keine Fremdworte bleiben, sondern unbedingte Lebensworte werden. Und dazu soll mir Jesus Christus in meinem Glauben so nahe und so vertraut sein, dass ich ihm mein eigenes Leben anvertrauen kann.

Hier mein Text als pdf.

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