Über alle Zweifel erhaben? Je mehr der Glaube fassen und tragen soll, umso eher wird er angezweifelt: „Da mag mancher sich die eigenen Zweifel ersparen wollen, indem er die überlieferten Glaubenshinhalte in das Sieb der eigenen Vernunft gibt. Das, was man vernünftigerweise durchgehen lassen kann, lässt sich in der Tat problemlos begreifen – eben wie feiner Sand. Aber wie soll man auf einem solchermaßen durchgesiebten Glaubenssand für die Ewigkeit bauen können? Mit der Zeit entrinnt der vernünftige Glauben unseren eigenen Händen.“

Über alle Zweifel erhaben? Je mehr der Glaube fassen und tragen soll, umso eher wird er angezweifelt Gibt es Gott … Mehr

Martin Luther über die blinde Vernunft: „Menschliche Vernunft und Natur kann Gott in seiner Majestät nicht begreifen, darum sollen wir nicht weiter suchen noch forschen, was Gottes Wille, Wesen und Natur sei, als soweit ers uns befohlen hat. Sein Wort hat er uns gegeben, darin er reichlich offenbart hat, was wir von ihm wissen, halten, glauben und wessen wir uns zu ihm versehen sollen; danach sollen wir uns richten, so können wir nicht irren. Wer aber von Gottes Willen, Natur und Wesen Gedanken hat außer dem Wort, wills mit menschlicher Vernunft und Weisheit aussinnen, der macht sich viel vergebliche Unruhe und Arbeit und fehlt weit.“

Luthers Tischrede Nr. 6539 (aus Johannes Aurifabers Sammlung, Tischreden aus verschiedenen Jahren, WA TR 6, 26,30-28,32) stellt kurz und bündig … Mehr

Martin Luther über die Vernunft im Hinblick auf Gott (Der Prophet Jona ausgelegt, 1526): „So spielt auch die Vernunft Blindekuh mit Gott und tut lauter Fehlgriffe und tappt immer daneben, so dass sie das Gott nennt, was nicht Gott ist, und umgekehrt nicht Gott nennt, was Gott ist, was sie beides nicht täte, wenn sie nicht wüßte, dass Gott wäre, oder gerade wüßte, welches oder was Gott wäre.“

Was kann man kraft der eigenen Vernunft von Gott wissen? Dieser Frage geht Martin Luther in seine Auslegung zum Jonabuch … Mehr