Fridolin Stier zur Unrede über Gott: „Wenn Er da ist, kann ich nicht ‚über‘ Ihn reden, als wäre Er nicht da. Nicht einmal über einen anwesenden Menschen vermag ich zu reden, als wäre Er abwesend. Selbst wenn er taub und blind wäre – ich vermöchte es nicht. Sie glauben, sie lehren zu glauben und zu bekennen. Er sei allgegenwärtig, im Himmel und auf Erden, allüberall zugleich. Auch sehe und höre Er alles – und dennoch unterreden sie sich, dozieren und diskutieren sie oft über Ihn, wie über ein Etwas, einen Gegenstand, ein Objekt, wie über ein Pferd oder ein Möbelstück.“

Zur Unrede über Gott

Von Fridolin Stier

Wenn Er da ist, kann ich nicht „über“ Ihn reden, als wäre Er nicht da. Nicht einmal über einen anwesenden Menschen vermag ich zu reden, als wäre Er abwesend. Selbst wenn er taub und blind wäre – ich vermöchte es nicht.

Er aber ist gegenwärtig. Sie glauben, sie lehren zu glauben und zu bekennen. Er sei allgegenwärtig, im Himmel und auf Erden, allüberall zugleich. Auch sehe und höre Er alles – und dennoch unterreden sie sich, dozieren und diskutieren sie oft über Ihn, wie über ein Etwas, einen Gegenstand, ein Objekt, wie über ein Pferd oder ein Möbelstück. So über Ihn zu reden vermag ich nicht; denn Er – Er! – ist „nicht der Gott der Philosophen“.

Quelle: Fridolin Stier, Mit Psalmen beten, hrsg. von Eleonore Beck, Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk, 2001, S. 23.

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