Martin Luther über „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte“ (Psalm 119,105): „So ist Gottes Wort die rechte Sonne, die uns den ewigen Tag zum Leben und Fröhlichsein gibt. Solch Wort ist gar reichlich und lieblich im Psalter gegeben, wohl dem, der Lust dazu hat und solch Licht gerne sieht, denn es scheint gerne.“

Über „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte“ (Psalm 119,105)

Von Martin Luther

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte — Vernunft ist auch ein Licht und ein schönes Licht, aber den Weg und den Fuß, der da aus den Sünden und dem Tode gehen soll zur Gerechtigkeit und zum Leben, kann es nicht weisen noch treffen, sondern bleibt in der Finsternis, gleichwie unsre Talg- und Wachslichter den Himmel nicht erleuchten, auch die Erde nicht, sondern nur enge Winkel in den Häusern. Die Sonne aber erleuchtet Himmel Erde und alles. So ist Gottes Wort die rechte Sonne, die uns den ewigen Tag zum Leben und Fröhlichsein gibt. Solch Wort ist gar reichlich und lieblich im Psalter gegeben. Wohl dem, der Lust dazu hat und solch Licht gerne sieht, denn es scheint gerne. Aber Maulwürfe und Fledermäuse, d.h. die Welt habens nicht gern.

Undatierter Bibel- oder Bucheintrag Luthers, überliefert von Georg Rörer (WA 48,76).

Hier der Text als pdf.

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