
Nun baut der Wahn die tönernen Paläste
Nun baut der Wahn die tönernen Paläste.
Und lässt sein Zeichen in die Straßen rammen;
Er treibt das blindverwirrte Volk zusammen
Vom Lärm zum Lärme und vom Fest zum Feste.
Schon reißt der höllische Schwarm verruchter Gäste
Die Letzten mit, die bessrer Art entstammen,
Und tanzend in des Hasses grellen Flammen,
Entweihn sie noch der Toten arme Reste.
Jetzt ist die Zeit, das Kreuz des Herrn zu lieben
Und auszufüllen jeden unserer Tage
Mit Opfern und Verzicht und heißen Bitten.
Es wird das Wahnreich über Nacht zerstieben
Und furchtbar treffen uns des Richters Frage,
Ob Stund’ um Stunde wir Sein Reich erstritten.
Reinhold Schneider