
Gedanken über Sterbebegleitung
Das Sterben eines Menschen hat seine je eigene Schrittlänge, die kein anderer Mensch vorwegnehmen kann. Wer bei einem Sterbenden bleiben will, hat also Schritt zu halten. Da Angehörige oder Freunde dessen Gang in den Tod selbst nicht aufhalten können, sollten sie sich ihm nicht in den Weg stellen. Wer sich dem Sterben-Müssen des anderen entgegenstemmt, kann nicht länger an dessen Lebensweg Anteil gewinnen. So verpasst er auch einen Abschied zu Lebzeiten. Sterbebegleitung heißt Mitgehen, Mitfühlen, Mitmachen bis zu dem Moment, wo der Sterbende sich selbst seinem Sterben überlässt und dazu möglicherweise allein sein will.