„Stalker“ von Andrei Tarkowski – der Film

Es war während einer der Nachtwachen Anfang 1986, die ich als Zivildienstleistender in der Kinder- und Jugendpsychatrie im Kinderklinikum in Augsburg verbrachte, als der Film nach Mitternacht im Fernsehen gezeigt wurde. Da wurde es mir klar: Andrei Tarkowskis Film Stalker ist der Film – im wahrsten Sinne des Wortes lang-weilige Bilder und eindringliche Wortwechsel.

Der Stalker führt als Führer zwei Männer, den „Professor“ und den „Schriftsteller“ in die geheimnisvolle Zone, einem abgesperrten und streng bewachten Gebiet, in dem unerklärliche Dinge geschehen. Der Legende nach gibt es dort einen Raum, in dem die sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen. Während der Schriftsteller sich dort die abhanden gekommene Eingebung zurück wünscht, will der Professor diesen Raum zerstören, weil er dessen Missbrauch befürchtet. Der Stalker hingegen ist in eigener Mission unterwegs: Er will Menschen zur Hoffnung auf ein glückliches Leben verhelfen. In dem beschwerlichen Anmarsch werden Lebenseinstellungen und Weltbilder in Frage gestellt, vermessene Hoffnungen und eigene Zweifel treten zutage – die Protagonisten haben sich gleichzeitig auch auf eine innere Reise begeben. Im „Raum der Wünsche“ müssen die drei schließlich in einem dramatischen Konflikt erkennen, dass dieser Ort die Gebrochenheit ihres eigenen Lebens nicht heilen kann.

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