Vom „Siezen“ in der Kirche – warum Christen untereinander unhöflich sein müssen
Man siezt sich in aller Höflichkeit in der Kirche und wahrt Distanz. Duzen ist offensichtlich zu vertraulich und zu vereinnahmend. Das einzige Problem ist, dass die höfische Höflichkeitsanrede in einer Gemeinschaft von Schwestern und Brüder im Herrn fehl am Platz ist. Das „Sie“ (3. Person Plural!) ist eine indirekte Anrede, die gegenseitige Unabhängigkeit und Unverbundenheit zum Ausdruck bringt. Eine derartige Unverbundenheit hat freilich im Leib Christi nichts verloren. „Bruder Teuffel, ich bin Ihnen dafür dankbar, dass …“ Solche Anrede unter Pfarrern bringt die ganze Gestelztheit des Gewollt-Vertraut-Distanzierten zum Ausdruck. For Christ’s sake, wir haben bei aller gegenseitiger Liebe und Fürsorge in der Kirche unhöflich zu sein. Das ungeschützte „Du“ hat mit Kumpelhaftigkeit nichts zu tun, sondern anerkennt die geschwisterliche Gemeinschaft in Christus. „Was nicht per du geht, geht perdu!“ ist daher Johann Albrecht Bengels Predigtanweisung (zitiert nach Hermann Bezzel, Der Dienst des Pfarrers, Neuendettelsau 1926, Seite 41). Das „Sie“ hingegen ist angemessen gegenüber Nichtchristen und solchen, die sich nicht zur Kirche zählen. Konsequenterweise hat auch ein „Herr Teuffel“ in der Kirche nichts zu suchen. Diese euphemistische Anrede geht nicht mit Jesu Wort zusammen: „Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder.“ (Mt 23,8) Herren haben in der Kirche nichts verloren, gilt es doch den einen Herrn anzuerkennen, „Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.“ (1 Kor 12,6)
wenn wir mal etwas genauer hinschauen weshalb christen unhöflich sind dann bemerken wir bald einmal, dass sie schlechte vorbilder haben.
leiter die selber unhöflich sind.
ihretwegen wird dann der name gottes unter den ungläubigen gelästert.
es grüsst die höfliche