Über das Buch Hiob (Over het boek Job, 1971) Von Kornelis Heiko Miskotte Unsere Einteilung der biblischen Bücher folgt der … Mehr
Kategorie: Seelsorge
Philipp Melanchthon, Von Leiden und vom Kreuz sowie von wahren Tröstungen (Loci praecipui theologici): „Da nun die Leiden der Kirche viele zu Zweifeln bringen – ob Gott sich um irgendeinen Teil der Menschheit kümmert, ob es überhaupt eine Kirche Gottes gibt, ob die, die die prophetische und apostolische Lehre annehmen, wirklich Gottes Volk sind, ob Gott diese Gemeinde in ihrer Not erhört –, da also solche traurigen Anblicke viele vom Glauben abbringen und zu epikureischen Irrtümern führen, muss die Kirche gegen solche Anfechtungen gewappnet sein. Sie muss gelehrt werden, warum sie so großem Leid unterworfen ist und dass sie dennoch gehört, gestärkt, erhalten und schließlich erlöst wird. Das ist die besondere Weisheit der Kirche. Deshalb müssen zuerst die Beweggründe und Endursachen erkannt, gelernt und oft durchdacht werden.“
Von Leiden und vom Kreuz sowie von wahren Tröstungen (De calamitatibus et de cruce et de veris consolationibus – Loci … Mehr
Der Leipheimer Pfarrer Conrad Daniel Kleinknecht (1691-1753) über Zeugung und Geburt (Höchst-nöthiger und nützlicher Unterricht für die Heb-Ammen): „So wurde mir erst dieses Jahr in der hiesigen Gemeinde Folgendes bekannt: Ein junges Weib, das zum zweiten Mal schwanger war, hatte einige Wochen vor der Geburt mehrere Tage hintereinander derartige Beschwerden und Anliegen, dass man fast vermutete, die Geburt werde bald ernst. Da sie aber in ihrer Berechnung selbst unsicher war und 14 Tage vorher die Treppe heruntergefallen war und einiges besorgt wurde, gab man ihr nun etwas Stärkendes für Mutter und Kind und ließ sie zu Hause in der warmen Stube bleiben. Allmählich vergingen diese krampfartigen und mütterlichen Beschwerden, die sich eingestellt hatten. Wäre man sie vor Wochen zu früh zur Geburt angetrieben – wie einige Frauen es wollten –, hätte leicht eine gefährliche und unglückliche Geburt erzwungen werden können. Als aber die rechte Zeit gekommen war, ist sie unter allen ordentlichen Umständen glücklich eines, wenn auch kleinen Kindes, einer Tochter, geboren.“
Erstes Kapitel Vom Menschen, dessen Zeugung und Geburt (Höchst-nöthiger und nützlicher Unterricht für die Heb-Ammen) Von Conrad Daniel Kleinknecht Die … Mehr
Max Josef Metzgers Neujahrsgebet 1944 aus der Todeszelle in Brandenburg-Görden eingesungen: „So heb’ ich’s an in Gottes Namen / das Jahr, das die Entscheidung bringt. / Ich sag’ im Voraus schon mein ‚Amen‘ / zu dem, was DEINEM Rat entspringt.“
Ein Jahr vor Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten“ hatte Max Josef Metzger aus der Todeszelle in Brandenburg-Görden – in Handschellen … Mehr
Huub Oosterhuis, Requiem Aeternam. Grabrede für Toon Asselbergs: „Toon Asselbergs wollte nicht in unvorstellbare Überirdischkeit aufgehoben werden. Das war nicht seine Sorge. Er sorgte sich um Menschen, die hier und jetzt keinen Anteil am Leben haben. Und er wusste, wie sehr Menschen innerem Chaos, Einsamkeit und Verzweiflung ausgeliefert sein können – er sah diese Menschen, verstand sie, und er lief nicht vor ihnen davon. Licht und Ruhe und Frieden – sie sollten hier sein, vor allem für sie. Er wusste auch zu gut, was Worte sind, um achtlos mit ihnen umzugehen. Je näher der Abschied kam, desto weniger Worte gab es. Der Name Jesus war da, das Wort „Gott“ kaum; das Wort ‚Jenseits‘ kam ihm nicht über die Lippen. ‚Vielleicht‘, sagte er.“
REQUIEM AETERNAM(Deutsche Übersetzung) Toon Asselbergs16. März 1934 – 6. Mai 1987 1Wir waren Jugendfreunde – am 1. September 1940 begegneten … Mehr
Der Leipheimer Pfarrer Conrad Daniel Kleinknecht (1691-1753) über den aus Giengen stammenden Steinheimer Pfarrer Bonifacius Stöltzlin (1603-1677) und dessen ‚Geistlicher Adlerstein oder Gebetbuch für Schwangere und Gebärende‘ (Ulm 1652): „Daraus ist also deutlich ersichtlich, warum unser seliger Herr Magister Bonifacius Stöltzlin dieses Buch für schwangere und gebärende Frauen mit dem Titel ‚Geistlicher Adlerstein‘ versehen hat. Mit dem beigefügten Wörtchen geistlich will er sagen: Selbst wenn dieser kostbare und nützliche Stein – der sogenannte Adlerstein – seiner natürlichen Eigenschaft nach eine solche Wirkung auf Schwangere und Gebärende haben mag oder auch nicht: Dieses mein Buch trägt doch mit Recht den Titel ‚Geistlicher Adlerstein‘, weil schwangere und gebärende Frauen darin eine schriftgemäße Anleitung, viele andächtige Gebete und Seufzer finden, wie sie sich während der Schwangerschaft, bei und nach der Geburt christlich verhalten sollen – und wie der allmächtige und barmherzige Gott um Christi willen, der der rechte, auserwählte, kostbare und bewährte Eckstein in Zion ist, ihnen und ihren Kindern mächtig und wunderbar helfen will.“
Neue Vorrede zu Bonifacius Stöltzlin, Geistlicher Adlerstein Von Conrad Daniel Kleinknecht (1691-1753) I. Über das Leben, Wirken und die Schriften … Mehr
Karl Löwiths Rundfunkvortrag über Töten, Mord und Selbstmord (1962): „Es gibt nur ein einziges stichhaltiges Argument gegen das Recht zur Selbstvernichtung, und dieses ist kein eigentlich moralisches, sondern ein religiöses. Es steht und fällt mit dem christ-lichen Glauben, dass der Mensch ein Geschöpf Gottes ist, dass er sein Leben als eine Gabe geschenkt bekam. Dann, aber auch nur dann, ist der Selbstmord in der Tat ein Mord, ein höchstes Unrecht gegen Gott.“
Töten, Mord und Selbstmord (1962) Von Karl Löwith Das biblische Gebot »Du sollst nicht töten« wäre nur dann eindeutig, wenn … Mehr
Hans Graf von Lehndorff aus seinem Ostpreußischen Tagebuch über Pfingsten 1945 im sowjetischen NKWD-Internierungslager Rothenstein (Königsberg): „Im Keller der Ruhrabteilung hat die Stationsschwester — keine gelernte Krankenpflegerin, aber ein Mensch von großer Kraft und Herzenswärme — einen kleinen Tisch mit zwei Kerzen zurechtgemacht und ein Kruzifix aufgestellt. Riesig fällt mein Schatten in den Raum. Ins Dunkel hinein fällt das Sprechen nicht schwer, und das Evangelium vom reichen Mann und dem armen Lazarus gibt die Worte von selbst. Denn viele von denen, die jetzt sterbend auf den Brettern liegen, waren früher wohlhabende Leute.“
Pfingsten 1945 im sowjetischen NKWD-Internierungslager Rothenstein (Königsberg) Von Hans Graf von Lehndorff Was sind uns alles für Kranke und Sterbende … Mehr
Johann Christoph Blumhardt über den Heiligen Geist als Lehrmeister und Tröster (Johannes 14,26): „Es ist keine Möglichkeit, dass ein Mensch getröstet wird, bloß durch natürliches Überlegen der göttlichen Wahrheit. Ein natürliches Bedenken, ein begriffliches Auffassen der göttlichen Wahrheit, tröstet keinen Menschen, der um seine Seligkeit verlegen ist und für seine Sünden keine Hilfe weiß; da muss eine Kraft des heiligen Geistes ausgegossen werden, es muss das Wort getragen werden von der Gotteskraft, die ihm erst die rechte Bedeutung und Weihe und Klarheit gibt.“
Über den Heiligen Geist als Lehrmeister und Tröster (Johannes 14,26) Von Johann Christoph Blumhardt Der Tröster, der heilige Geist, welchen … Mehr