Predigt über Lukas 18,1-8 (1890)
Von Christoph Blumhardt
Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in dieser Stadt, die kam zu ihm und sprach: Rette mich von meinem Widersacher! Und er wollte lange nicht. Darnach aber dachte er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, dieweil aber mir diese Witwe soviel Mühe macht, will ich sie retten, aus daß sie nicht zuletzt komme und betäube mich. Da sprach der Herr: Höret hier, was der ungerechte Richter sagt! Sollte aber Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er’s mit ihnen verziehen? Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze. Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, daß er auch werde Glauben finden auf Erden? (Lukas 18,1-8)
Beten können, aber wie? Das will der Heiland uns hier lehren. Beten, wie es hier gemeint ist, können eigentlich nur die Auserwählten. Der Jammer auf Erden, die Sorgen des Lebens, der Notstand des Leibes, das Elend in der Familie und im Volk, das Gedränge der gesellschaftlichen Stellung, das alles preßt freilich viele Bitten aus dem Herzen, und Gott ist gut und fromm und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Er hört vieler Menschen Gebet nach den Gesetzen des jetzt herrschenden, schon in Noah begründeten Bundes auf Erden, da er sagte: Ich will das Menschengeschlecht nicht vertilgen, und zum Zeichen dafür setze ich meinen Bogen in die Wolken; es soll nicht aufhören Saat und Ernte, Sommer und Winter, Tag und Nacht, Frost und Hitze. Das bezieht sich nicht nur im allgemeinen aufs Menschengeschlecht, sondern es kann auch an ein einzelnes Menschenleben, welches ganz zugrunde zu gehen scheint, plötzlich wieder eine Hilfe kommen auf Grund dieser Verheißung Gottes, an welche alle Menschen ein Recht haben. Es wird freilich da auch ein gewisser Unterschied sein; je nachdem ein Mensch ist, ist er gleichsam ein Magnet, als welcher er die Güte Gottes anzieht, deswegen ist’s sprichwörtlich, daß ein rechter Mensch zu etwas Gutem kommt in der Welt. Wenn einer das Richtige im Herzen hat, so zieht es das Richtige an; aber dabei bleibt natürlich die Welt, was sie ist; sie steht jetzt schon Tausende von Jahren, und es bleibt immer dasselbe.
Der Heiland aber, — und schon die Knechte Gottes im alten Bunde, — will etwas anderes, er will der Erde eine Radikalkur zuwenden, und dafür gibt es auch betende Leute, und diese nennt der Heiland: Auserwählte. Dieses Beten verstehen nicht alle Leute; Gott ist den andern Leuten überall, sie sagen: Gott ist allmächtig, allgegenwärtig, was Gott tut, das ist wohlgetan, es kommt eben alles im allgemeinen von Gott. Die Auserwählten aber sind anders, die sagen: Nein, Gott ist nicht allgegenwärtig, er ist es wohl in gewissem Sinn, aber doch nicht so ohne weiteres, d. h. Gott ist zu Zeiten da, und zu Zeiten ist er fort; heute habe ich ihn, morgen habe ich ihn vielleicht nicht. Das sind die Auserwählten, die machen einen Unterschied, die begnügen sich nicht mit dem Guten Gottes, welches in der Welt noch übrig ist von der Schöpfung her, sondern die fühlen sich wie eine Witwe, sie wissen wohl einen Gott, können aber kaum zu ihm kommen. Sie sind Witwe in dreifacher Art:
- sie haben ihren Mann verloren,
- es ist ihnen infolgedessen von andern Gewalten ihre Sache weggenommen, mit Beschlag belegt,
- sie können nicht zu ihrem Gott kommen, zu ihrem Richter, der hört sie nicht.
Das überlegen die Auserwählten und besinnen sich: was ist da zu tun? Ihr werdet schon merken, wie es mit den Auserwählten eine besondere Sache ist, und wie es deren nicht viele gibt. Erstens gibt es wenig Leute, die sagen: „Der Heiland ist mir genommen, mein Mann.“ Zweitens gibt es wenig Leute, die sagen: „Meine Kraft ist mir genommen, mein Vermögen, der Hl. Geist“, und drittens gibt es wenig Leute, die sagen: „Und das allergrößte Unglück ist: ich kann nicht zu Gott kommen, dem Richter, da stehe ich armer Tropf!“ — Ja, ihr Lieben, wenn man die heutigen Kirchenbildungen ansehen wollte, man könnte kaum von einer sagen, sie sei auserwählt. Sie sagen eben alle: „Wir haben natürlich den Heiland! Witwe? — fällt ihnen nicht im Schlaf ein! — das gilt uns nicht!“ Wenn man ihnen ferner sagen wollte, ihnen fehle der Geist Gottes — „Was sagst du? mir soll der Geist Gottes fehlen?“ — Und gar wenn man sagte: „Du kannst ja gar nicht einmal bei Gott ankommen“, da braust man auf: „Ha, du bist ein Heide! wir können alles, es kann jeder Mensch beten!“ So suchen sich alle gerade in den Sachen groß zu machen, die sie nicht haben, und damit ist natürlich der Stand, der uns als Auserwählte kennzeichnet, sehr in Frage gestellt und infolgedessen auch das richtige Bitten.
Welches sind denn die Bitten, die man so im allgemeinen auf dem Herzen hat? Erstens bittet man die Menschen: Kommet, lasset uns um den Heiland uns scharen! Zweitens bittet man die Menschen: Kommet, wir wollen studieren, wir wollen die Bibel lernen, das ist Geist, da wecken wir neue Gemeinden. Endlich dann drittens bittet man die Menschen: Kommet, wir wollen im Namen Gottes auftreten und andern unsere Meinung sagen. So sind die Bitten, die man hat, eigentlich lauter Bitten an die Menschen: Ihr Menschen, sammelt euch um den Heiland! Ihr Menschen, lasset euch unterrichten und im Geist erneuern! Tut euch zusammen, dann habet ihr Geist! Ihr Menschen, laßt uns mit Gott Taten tun! — Das bittet man, während der Heiland fehlt, während der Geist nicht da ist, während der Richter fort ist und nichts von einem will, und so ist’s eben nicht gebetet, wie die Auserwählten beten. Die Auserwählten, die beten nicht um so vielerlei Sachen, sie haben ganz andere Voraussetzungen. Sie sind schon in der alten Zeit Witwen gewesen, sie sind in der neuen Zeit Witwen. Sie haben wohl den Heiland, aber sie haben ihn doch nicht, gerade wie der Heiland selbst sich auf der Erde gegenwärtig nimmt und doch von seinem Kommen erst redet. Bedenkt’s doch, der Heiland hält gleichsam nichts auf sich selbst, bis er wieder da ist. Er ist wohl da, und doch hält er gar nichts darauf, bis er wieder kommt. Und die Apostel machen es geradeso; kein Apostel meint, der Heiland sei da, obwohl er da ist; alle schreien sie sich halbtot: „Ach Herr, komm!“ Sie gehen über diesem Schrei schließlich in Dunkelheit hinein, niemand kümmert sich um sie, wir wissen nicht, wo sie hingekommen sind. Aber jetzt! ja, es ist gut, daß sie fort sind, diese Schreier! jetzt können wir hantieren, wie wir wollen! jetzt macht man Kirchen rechts und links und richtet sich ein so gut als möglich und sagt: Wir haben’s ja, wir haben alles! Im Osten, im Westen, im Norden, im Süden, überall sagen sie: Wir haben’s ja! und jauchzen in der Welt herum mit ihrem Christentum und vergessen: das rechte Beten.
Das heißt: „Laß werden“, — wenn ihr’s verstehen wollet; sich die Sachen so zurechtlegen, als ob alles in Ordnung wäre, während es nicht richtig ist, die Sachen herunterkommen lassen und verlieren und sich vormachen, es sei doch da, man habe es doch. Warum sind wir doch auch in eine solche Phrasenwirtschaft hereingekommen? Must denn gesagt sein, der Heiland sei da, wenn er nicht da ist? Muß denn gesagt sein, der Geist Gottes regiere mich, wenn es nicht wahr ist? Must denn gesagt sein, Gott sei der Richter auf Erden, während er es nicht ist? Ist denn das für Gott eine Beleidigung, wenn wir endlich anerkennen, die Sachen sind nicht, wie wir sie uns einbilden? O daß wir es merkten!
Nun aber, ihr Lieben, mag’s sein, wie es will, ich will auch nicht zu viel reden, ich kann auch keine Auserwählten machen, das ist Gottes Sache. Aber wenn eins da ist, dem es ins Herz fährt, oder der es vielleicht schon lange im Herzen hat, sich zu besinnen: Ja, wie stehen denn eigentlich die Sachen? dem möchte ich leise ins Ohr sagen: Sei getrost, du seufzendes Menschenkind, vielleicht bist du ein Auserwählter! wenn du spürst, daß der Heiland so fern ist, wenn du spürst, daß der Geist Gottes dich nicht regiert, wenn du spürst, daß Gott nicht Richter ist in dir und um dich her, so gehörst du vielleicht zu den Auserwählten! mach nur fort in deiner Armut, seufze nur und last nicht ab, man nimmt dir das im Himmel nicht übel!
Hier ist ein Richter geschildert, der weder nach Gott noch Menschen fragt; damit will der Heiland sagen: im Grund will Gott nichts von uns, so wenig wie ein Richter von einer armen Witwe, wir sind dem lieben Gott verleidet, er mag gar nicht mehr an uns denken, er möchte sagen: „Gehet mir weg! Ich bin in einer andern Welt als ihr! Ihr verderbet mir doch immer wieder alles!“ So steht er fern. Nun lassen alle Leute die Sache dann laufen; ob der liebe Gott zürnt oder nicht, ist ganz einerlei, wenn sie nur ihre Sätze haben, mit denen sie nach außen durchkommen; da können sie sich selber helfen, was brauchen sie den lieben Gott? Aber etliche sind da, die können es nicht laufen lassen; etliche besinnen sich, und dann werden sie Witwen; dann demütigen sie sich und sagen: Ja, wir haben Schuld! es ist kein Wunder, daß der liebe Gott sich so von uns trennt und schließlich sagt: „Es hilft eben alles nichts. was ich anfange auf Erden! Ich habe es angefangen bei Noah, was hat’s genutzt? Ich hab’s angefangen bei Abraham, Isaak und Jakob, was hat’s genutzt? Ich hab’s angefangen mit Mose, was hat’s genutzt? Ich hab’s wieder neu angefangen mit David, was hat’s genutzt? Ich hab’s endlich gar neu angefangen mit dem Heiland, was hat’s genutzt? Ich habe dann noch fortgemacht mit den Aposteln, was hat’s genutzt? Ich habe vielerlei Männer in den folgenden Zeiten gehabt, die der Wahrheit die Ehre gegeben haben, was hat’s genutzt? im großen ganzen bleibt alles, wie es ist: Sünde, Not und Tod bleiben dieselben in der Welt.“ Da kann es wohl dem lieben Gott leid werden, da kann es wohl ernst werden, daß die Auserwählten sagen: jetzt ist aber alles verloren, was soll’s werden?
Nun, da will der Heiland sagen: Gottlob, solche Auserwählte gibt es noch! ihr dürfet nicht verzagen, solange ihr Auserwählte seid; nur machet fort in aller Einfachheit und im demütigen Glauben, Gott hat über dem Geduld, daß ihr spüret, in der Welt braucht man wahrlich Gott, nicht nur dem Wort nach, braucht man wahrlich Jesum den Herrn, nicht nur dem Gewand nach eine Christenheit, braucht man wahrlich Geist, nicht nur das Pfupfern deines christlichen Geistes. Man braucht Wahrhaftigkeit der Dinge, die da Gott sind und nicht nur den Schein. Wer das fühlt, der gehört zu den Auserwählten, und endlich, endlich kommen sie zum Ziel, und wenn’s auch aus keinem andern Grund wäre, als daß dieses Seufzen der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit erhört würde, — Jesus kommt.
Das ist also das Ziel alles Bittens, denn die Rettung hängt zusammen, wie der Text sagt, mit dem Kommen des Menschensohnes. Also das Dasein des Heilandes ist noch nicht die Rettung. Das, daß der Heiland geboren ist, gestorben ist, auferstanden ist, ist noch nicht die Rettung. Das ist freilich auch wieder so ein Satz, der allem ins Gesicht schlägt, was man uns gewöhnlich lehrt, aber so steht’s eben da! Reißet mir den Kopf herunter, daß ich’s sage, aber da steht’s eben: die Rettung ist noch nicht da. Sie schreien wohl in die Welt hinein: „Jesus errettet mich jetzt!“ aber das ist ein verlogener Satz. Das letzte, womit die Rettung kommt, ist das, daß der Heiland da ist, d. h. daß er wiederkommt. Das Bisherige ist nur ein Anfang, es ist die Grundlage. Die eigentliche Ausführung wird aber immer erst an das geknüpft, daß der Heiland kommt, d. h. daß er erscheint, daß er offenbar wird der Welt, und daß mit ihm Gott erscheint, und die himmlischen Dinge offenbar werden, und dann sind wir gerettet.
Also diese Zeit kommt für die Auserwählten. Da wäre es nun freilich nett, wenn alle Welt bis dorthin um des Schreiens der Auserwählten willen gläubig geworden wäre. Wenn der Heiland sagt: „Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, daß er auch werde Glauben finden auf Erden?“ im Zusammenhang mit dem: „Er wird das Schreien der Auserwählten hören und sie retten“, so will er offenbar sagen: „Meinest du, das Schreien etlicher Auserwählter werde die andern Menschen zum Glauben bringen? es werde dann, wenn die Zeiten des Schreiens vorüber sind, dieses Schreien so viel Bedenken erregt haben in der Welt, daß ihrer viele bereit sind, Jesum zu empfangen, meinst du’s?“
Ich möchte fast sagen: Ja, wenn nur recht viele Auserwählte da wären! — Damit schaffet ihr keinen Glauben, daß ihr den Leuten saget: „O nur getrost! der Heiland ist da, du darfst nur glauben, dann ist alles da! oder: Was? der Hl. Geist soll nicht da sein? die Kirche kann doch ohne den Hl. Geist nicht existieren! man darf ja nur die Bibel lesen, dann ist alles da! oder: Was? Gott soll nicht alles tun auf Erden? Er soll nicht Richter sein? Er sagt ja: „Eure Haare auf dem Haupt sind alle gezählt!“ — Ja, predigt nur so fort! und alle Leute laufen euch noch davon! sie glauben’s eben nicht, weil es nicht wahr ist, ganz einfach! — Werdet Auserwählte, ihr Lieben, dann glauben sie. Seufzet um den Heiland, dann sagen sie: „Ach gottlob! der spürt es doch auch, daß der Heiland nicht da sei, der spürt es auch, in welchem Elend ich bin!“ und dann glauben sie. Und wenn eins predigt: „Ja, mit dem Hl. Geist ist’s freilich eine andere Sache, den haben wir vertrieben! den haben wir so oft betrübt, wir haben zu sehr dem Fleisch gelebt, kein Wunder, daß wir jetzt oft so ratlos dastehen und nicht wissen: Was ist Gottes Wille im Leben?“ — dann atmen die Leute auf und sagen: „Ach gottlob ! daß der auch spürt, wie mir’s ist, daß der Geist Gottes fort ist; denn wenn er sagen würde: „Er ist da!“ dann müßte ich fast zweifeln, ob es einen Geist Gottes gibt.“ Und wenn man predigt: „Ja freilich, es ist kein Richter da, Fromme und Unfromme erleiden dasselbe Schicksal, es trifft alles jedermann gleich, es lauft eben nach dem allgemeinen Schicksal, Gott hat sich mit seinem besondern Tun zurückgezogen, er ist nicht eingreifend da!“ — dann sagen die Leute: „Ach gottlob! daß der’s auch merkt und auch sieht! ich habe mir’s schon lange gedacht, es müsse etwas fehlen, es sei nicht alles in Ordnung, nicht biblisch, die Verheißungen seien nicht alle an uns erfüllt. Gott ist zwar wahrhaftig, aber bei uns kann er’s nicht sein; der Heiland ist zwar gegenwärtig, aber zu uns kann er nicht her; der Geist Gottes ist zwar gekommen, aber bei uns kann er sich nicht bezeugen, gottlob, daß der es auch sieht!“ Kurz, die Auserwählten schaffen Glauben; die andern werden Zweifel erregen, Kritik Hervorrufen, Widerstand bringen, Kampf machen. Sie sind nicht demütig, nicht der Wahrheit nach arm und gering, sie pochen auf etwas, was nicht ist, statt bescheiden zu sagen: „So hat’s Gott im Sinn, aber es ist jetzt nicht so, und darum seufzen wir darum.“ Sie wollen alles vorweg haben, um groß zu sein vor den Menschen, und da gibt es Streit und Zank und Rachsucht und Geiz. Man sagt immer, der Geiz, die Wurzel alles Übels stecke bloß eigentlich im Irdischen. O nein! der ärgste Geiz steckt in den Kirchen. Wer ist geiziger gegen andere, als diese sich hoch dünkenden, allein seligmachenden Kirchen, wie sie im Lauf der Zeiten sich ausgebildet haben? O glaubet nicht, daß es mir leicht ist, solche Bemerkungen fallen zu lassen, aber es zwingt’s aus einem heraus, man mag dieses Gleichnis hier besehen, wie man will.
Werdet Auserwählte, wenn ihr könnet! oder seid’s, wenn ihr es schon seid, und streitet es in euren Herzen nicht weg, wenn es euch innerlich so ist, daß ihr arme Leute seid, daß ihr Witwen seid, daß wir irdisch sind, nicht mit Göttlichem angetan. Glaubets und danket Gott, daß ihr’s sehet! haltet aus in der Armut, nicht im Reichtum! lasset euch vor Gott wahr finden in eurer Schwäche, in eurer Verlassenheit und im Zustand des Beraubtseins! lasset es vor Gott kund werden, bleibet treu! Gott ist wahrhaftig! der Heiland ist wahrhaftig! der Geist Gottes ist wahrhaftig! Es wird nicht ewiglich die Armut währen, wenn ihr wirklich arm seid. Aber ewiglich wird eure Armut dauern, wenn ihr nicht wirklich arm sein wollet und lauter Schein zu eurem Reichtum machet. Gott gebe, daß wir’s verstehen, also nach dem Reich Gottes trachten zu können! Amen.
Gehalten am 19. Oktober 1890.
Quelle: Christoph Blumhardt, Predigten und Andachten aus den Jahren 1888 bis 1896, Eine Auswahl aus seinen Predigten, Andachten und Schriften: Bd. 2, hrsg. v. R. Lejeune, Erlenbach-Zürich und Leipzig: Rotapfel-Verlag, 1925, S. 222-230.