„Das Tischtuch ist zerschnitten“ – neu weben statt alt nähen

„Das Tischtuch ist zerschnitten“ – neu weben statt alt nähen

„Das Tischtuch ist zerschnitten“ heißt es, wenn zwei Menschen nach einem intensiven Konflikt nicht länger zueinanderfinden. Ist das Tischtuch zerschnitten, sind die Betroffenen damit noch lange nicht miteinander fertig. Zusammennähen ließe es sich, wenn die eigene Nadel und den eigenen Faden dafür zum Einsatz käme – sprich, wenn die eigene Sicht des Konflikts vom anderen eingesehen wird. So halten zwei Menschen die eigene Nadel mit Faden hoch; und nichts geht zusammen, weil jeder die eigene Hälfte des zerschnittenen Tischtuchs für sich selbst zurückbehält.

Rückblickend Konfliktursache und Konfliktverlauf einvernehmlich zu klären und damit gemein­sam das Tischtuch zusammenzunähen geschieht nicht allzu häufig. Zukunftsträchtig hingegen ist, wenn zwischen den beiden ein Webrahmen mit vorgespannten Kettenfäden aufgestellt wird, das heißt festgelegte Möglichkeiten der Wiederbegegnung vorgegeben werden. Und wenn dann beide als Kontrahenten nacheinander ihren eigenen Faden durch die Kette wieder und wieder durchschießen – sprich die Wiederbegegnungen wiederholbar bestehen, entsteht Faden um Faden ein neues, gemeinsames Gewand.

Dazu heißt es beim Apostel Paulus: „Bekleidet euch also, als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte, mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist! Und der Friede Christi triumphiere in euren Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!“ (Kolosser 3,12-15)

Hier mein Text als pdf.

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