Gerhard von Rad über Sprüche 8,22-36: „Was ist das eigentlich, das einerseits so tief mit allem Geschöpflichen verbunden ist und andererseits ein Teil des Waltens Jahwes zu sein scheint und auf den Menschen eindringt?“

Über Sprüche 8,22-36

Für den kommenden Sonntag Jubilate ist in der neuen Predigtordnung Sprüche 8,22-36 als Predigttext neu vorgesehen. Dazu gibt es eine Auslegung von Gerhard von Rad in seinem Buch „Weisheit in Israel“:

Über Proverbien/Sprüche 8,22-36

Von Gerhard von Rad

1 Ruft nicht die Weisheit, und erhebt nicht die Vernunft ihre Stimme?
2 Oben auf den Höhen am Wege, ‘mitten’ auf den Steigen hat sie sich aufgestellt;
3 neben den Toren am Zugang zur Stadt, am , Eingang der Pforten ruft sie laut-
4 An euch, ihr Männer, ergeht mein Ruf und meine Stimme an die Menschen.
5 Begreift doch, ihr Einfältigen, Klugheit, und ihr Toren werdet im Herzen einsichtig!
6 Hört zu, denn Vortreffliches werde ich reden, und das Auftun meiner Lippen ist Redlichkeit;
7 denn Wahrheit redet mein Gaumen, aber Frevel ist meinen Lippen ein Greuel.
8 Gerecht sind die Reden meines Mundes; nichts Verdrehtes oder Verkehrtes ist darin,
9 alle sind sie gerade dem Verständigen und redlich für die, die Erkenntnis gefunden haben.
10 Nehmt meine Zucht und nicht Silber und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold,
11 denn besser ist Weisheit als Korallen, und keinerlei Kleinod kommt ihr gleich.
12 Ich, die Weisheit, bin Nachbarin der Klugheit, und ich verfüge über Erkenntnis und Überlegung.
13 Jahwefurcht heißt Böses hassen. Hoffart, Hochmut und bösen Wandel sowie den Mund der Verkehrtheit hasse ich.
14 Bei mir ist Rat und Tüchtigkeit; ich bin die Einsicht, mein ist Stärke.
15 Durch mich herrschen Könige und bestimmen die Gewaltigen, was recht ist.
16 Durch mich regieren Amtsträger und Edle, alle gerechten Richter.
17 Ich habe lieb, die mich lieb haben, und die mich suchen, werden mich finden.
18 Bei mir sind Reichtum und Ehre, stattliches Gut und Gerechtigkeit.
19 Meine Frucht ist besser als Gold und Feingold und mein Ertrag als auserlesenes Silber.
20 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf den Steigen des Rechts,
21 um denen, die mich lieb haben, Besitz zu geben, und ihre Schatzkammern fülle ich.

22 Jahwe schuf mich als Anfang seines Waltens, vorlängst als erstes seiner Werke.
23 Seit Urzeit bin ich eingesetzt, seit Anbeginn, seit dem Ursprung der Erde.
24 Als die Urfluten nicht waren, ward ich geboren, als noch keine Quellen wasserschwer.
25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln ward ich geboren,
26 ehe er das Land noch die Fluren gemacht hatte, noch die Masse der Schollen des Erdkreises,
27 als er den Himmel herstellte, war ich dabei, als er das Gewölbe über die Urflut spannte,
28 als er die Wolken droben befestigte, als er die Quellen der Urflut stark werden ließ,
29 als er dem Meer seine Grenze setzte, daß die Wasser seinen Rand nicht überfluten, als er die Fundamente der Erde legte –
30 da war ich ihm zur Seite als Liebling, war sein Entzücken Tag für Tag, spielend vor ihm alle Zeit,
31 spielend auf seinem Erdenrund, und hatte mein Entzücken an den Menschen.

32 Und nun, Söhne, hört auf mich,
33 hört auf Zucht und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind!
34a Wohl dem Menschen, der auf mich hört,
32b und wohl denen, die meine Wege einhalten,
34b indem sie Tag für Tag an meinen Türen wachen und meine Türpfosten hüten;
35 denn, wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen bei Jahwe.
36 Wer mich aber verfehlt, der frevelt gegen sich selbst. Alle, die mich hassen, lieben den Tod.
(Prov 8)

Das große Gedicht ist deutlich in drei Teile gegliedert. Teil I, V 4-21 (V 4-9 barocker Lehreröffnungsruf!), enthält den Anruf der Weisheit an die Männer, in dem sie ihnen ihren Wert und ihre Unentbehrlichkeit darlegt. Teil II, V 22-31, ist einigermaßen selbständig; die Weisheit spricht von ihren geheimnisvollen Anfängen, die bis in die Zeit der Weltschöpfung zurückreichen, und Teil III, V 32-36, kehrt schließlich mit dem charakteristischen »und nun« zu dem paränetischen Thema von Teil I zurück, zu einem geradezu ultimativen Anruf, auf diese Weisheit zu hören, denn davon hängt Leben und Tod ab. Wir haben es zunächst mit dem Zwischenstück zu tun. Ehe wir uns den Fragen die dieser Teil des Lehrgedichtes aufgibt, steIlen, möge noch kurz sein überaus kunstvoller Aufbau bedacht werden: Vier Unterteile zeichnen sich ab. Im ersten und letzten redet die Weisheit von sich selbst (V 22 f; V 30 f). In der ersten der beiden mittleren Strophen (V 24-26) ist von dem Zustand vor der Schöpfung die Rede (»als noch nicht … «), in der zweiten (V 27-29) von Jahwes Schöpfung (»als er … «). […]

Die Vorstellungen von der urzeitlichen Existenz einer als Person gedachten und selbstbewußt redenden Weisheit sind so seltsam und fügen sich in all das, was wir sonst von dem älteren Jahweglauben zu wissen meinen, so wenig ein, daß die Frage schon lange erörtert wurde, ob sich Israel hier nicht von irgendwelchen außerisraelitischen mythologischen Vorstellungen hat anregen lassen. Um die ehedem zuversichtlich akzeptierte Annahme, daß hier ein orientalischer »Weisheitsmythus« herangezogen sei, ist es wieder recht still geworden. Tragfähiges außerisraelitisches Quellenmaterial ließ sich nicht beibringen; es blieb bei recht hypothetischen postulativen Rekonstruktionen aus dem biblischen Vorstellungsmaterial. Man muß etwas weniger anspruchsvoll nach dem Woher der Vorstellungen in V 22-31 fragen. Die Stilform einer feierlichen Ichrede mit dem charakteristisch wiederholten »bevor«, »bevor« – »ehe«, »ehe«, kennen wir aus den Selbstvorstellungen gewisser ägyptischer Götter. Hier ist also eine Stilanlehnung unseres Textes an solche ägyptischen Texte unverkennbar. Aber noch mehr! Neuerdings sind wir auf ägyptische Texte aufmerksam gemacht worden, die davon reden, wie eine Gottheit als Vater sich von der als Kind vorgestellten Tochter, der Maat, umhalsen läßt, wie er sie küßt, nachdem er sie »an seine Nase gesetzt hat«. Die Parallele zu der als Liebling, Hätschelkind, vor Jahwe spielenden und ihn entzückenden Weisheit ist wohl schlagend; denn die göttliche Maat – ein zentraler Begriff der ägyptischen Weisheitslehre – verkörpert das Recht, die Weltordnung, die Richtigkeit. Auch hier kann also wohl kein Zweifel bestehen, daß sich israelitische Lehrer an Vorstellungen von der ägyptischen Ordnungsgöttin angelehnt und sogar einzelne sprachliche Prägungen übernommen haben.

Was wir in der Frage einer außerisraelitischen Beeinflussung unseres Textes sagen können, ist also dies, daß in V 22-29 ganz deutlich die Stilform einer bestimmten ägyptischen Götterproklamation übernommen ist und daß in V 30f die ägyptische Vorstellung von einer die personifizierte Wahrheit (Maat) herzenden Gottheit auf irgendeine Weise und nicht ohne innere Modifikationen ihren Weg in unsere Lehrdichtung gefunden hat. Dabei ist es interessant, daß sich in dem Text V 22-31 zweierlei Beeinflussungen aus zwei voneinander ganz unabhängigen ägyptischen Kultbereichen feststellen lassen.

Aber was besagt das alles? Doch nur dies, daß anderwärts verwurzelte Vorstellungen Israel zu Hilfe kamen, als es ihrer bedurfte, um im eigenen Haus in seinem Nachdenken weiterzukommen. Denn bei dieser Übernahme der fremden Vorstellung in den hebräischen Denkraum ist auch manches recht anders geworden. Das, was in Prov 8 als »Weisheit«, als Weltordnung bezeichnet wird, läßt sich nur noch schwer mit der Vorstellung von der ägyptischen Maat vergleichen. Es hat keinen gottheitlichen Rang, es ist auch keine hypostasierte Eigenschaft Jahwes; es ist vielmehr etwas von Jahwe Geschaffenes und in seine Funktion Eingesetztes. Obwohl deutlich von der ganzen Schöpfung abgehoben, ist es eine innerweltliche Größe, wenn auch als Erstling der Schöpfungswerke, das Geschöpf über allen Geschöpfen. Diese Sonderstellung der Weisheit gegenüber allem Geschaffenen, auch von Hi 28 betont, ist in unserem Lehrgedicht von großer Bedeutung.

In diesem Zusammenhang sprechen die Ausleger fast regelmäßig von einer »Weisheitsspekulation«. Die Meinung ist dabei wohl die, daß sich der Glaube Israels in diesen Texten zu Spekulationen verstiegen habe, also zu Aussagen, die den Bereich der religiösen Erfahrung verlassen haben und die vielmehr das Ergebnis einer deduzierenden und abstrahierenden geistigen Gestaltungskraft sind. Diese Auffassung bedarf aber dringend der Modifizierung. In Ägypten reicht die Vorstellung von einer Urordnung, die gleicherweise die Natur wie das Menschenleben umgreift, in die ältesten Zeiten zurück. Und ist nicht Ähnliches auch in Israel vorauszusetzen? Hat die Annahme wirklich viel für sich, daß die Vorstellung von einem Ordnungsganzen der Bemühung um die Erkenntnis von Einzelordnungen als eine späte Spekulation erst nachfolgen konnte? Auf welcher Basis bewegte sich denn die hartnäckige Bemühung um Fixierung von Einzelordnungen – vor allem das Aufspüren von Analogien in verschiedenen Lebensbereichen –, wenn nicht auf der Voraussetzung einer großen übergreifenden Ordnung alles Seienden, die sich freilich immer nur partiell erfassen ließ. Wäre nicht ohne diese Grundvoraussetzung jede Bemühung um die Erkenntnis von Einzelordnungen illusorisch? Auch die ältere Erfahrungsweisheit redet gar nicht selten von Jahwe als dem Schöpfer. Er hat den Armen geschaffen, dem Menschen Ohr und Auge; sogar die Gewichtssteine, die man auf dem Markt gebraucht, sind »sein Werk«. So kann doch kein Zweifel sein, daß auch das alte Ordnungssuchen in Israel implizit von einem Ganzen her und auf ein Ganzes hin dachte. Damit soll nicht behauptet werden, daß das Lehrgedicht Prov 8 in eine frühe Zeit hinaufzudatieren sei. Es besteht aber ein dringender Anlaß zu fragen, ob die Lehrgedichte von Prov 8, aber auch das von Hi 28, wirklich eine ganz neue Vorstellung zur Sprache bringen. Hat denn die Annahme auch nur eine Wahrscheinlichkeit für sich, daß in einem Kreis jüngerer Lehrtexte mit einem Mal eine Lehre vertreten wurde, die mit keiner gleichzeitigen oder früheren in Verbindung gebracht werden kann?

Von einer Weisheitsspekulation hätte man schon deshalb nicht sprechen sollen, weil in Prov 8 von einem Geschehen die Rede ist, von etwas, das dem Menschen in der Welt, von der Welt her realiter widerfährt. Auf die Vorstellung von einer beweglichen Zukehr der Umwelt auf den Menschen zu, also auf eine auf ihn einwirken de, ihn korrigierende Ordnungsmacht, waren wir schon mehrfach gestoßen. So handeln also diese vergleichsweise jungen Texte von einer Ordnungsmacht, deren Vorhandensein in Israel seit je erfahren wurde. Allerdings redet aus ihnen eine Generation von Lehrern, die sich offenbar vor die Notwendigkeit gestellt sah, einen Gegenstand, der implizit längst in den Lehren vorausgesetzt war, grundsätzlicher zu bedenken und neu zu artikulieren. Sie reden von dieser Ordnung in sehr subtilen Aussagen, die schon am äußersten Rand des im hebräischen Sprachraum überhaupt Sagbaren liegen. Auch hätte Israel zu diesen Aussagen nicht ohne die Hilfestellung ägyptischer Vorstellungen hingefunden, denn traditionelle Ausdrucksmöglichkeiten waren für diesen Gegenstand nicht vorhanden. Trotzdem wäre es gewiß sachgemäßer, das Mittelstück unseres Lehrgedichtes für die Neuinterpretation einer uralten, wenn auch noch nicht formulierten Einsicht zu halten.

Sagt der lehrhafte Hymnus: »du hast alle deine Werke in Weisheit gemacht« (Ps 104,24), so ist damit im Grunde die gleiche Erkenntnis ausgesprochen, die Hi 28 und Prov 8,22 ff eben nur viel differenzierter ausbreiten.

Jahwe hat in Weisheit die Erde gegründet,
den Himmel in Einsicht festgestellt.
Durch seine Erkenntnis spaltet sich die Urflut;
und die Wolken träufeln von Tau.
(Prov 3,19 f)

Der Leser wird das »in Weisheit« auf die Schöpferweisheit Gottes beziehen; dann wäre von einer Eigenschaft Gottes die Rede. Es könnte aber auch von einer Eigenschaft der Erde die Rede sein, etwa in dem Sinne: Die Schöpfung wurde durch Gott in den Zustand der Weisheit, der Vernünftigkeit erhoben. Indessen ist diese Frage fast müßig, denn auch bei der anderen Deutung wäre die Auffassung unabtrennbar, daß der Schöpfung die Eigenschaft eines weisen Geordnetseins zuzusprechen sei. Interessant ist eine Formulierung bei Sirach, daß Gott die Weisheit »über alle seine Werke ausgegossen« habe (Sir 1,9). Das Wort vom Ausgießen ist schwerlich im Sinne einer freien poetischen Verbildlichung zu verstehen, sondern viel eher als die Bezeichnung eines realen kosmologischen Vorgangs, nämlich als die Hineingabe von etwas Besonderem in die Schöpfung, der es nun, wie wir aus Hi 28 lernten, geheimnisvoll innewohnt. Endlich wird man auch den Gesang der Seraphim in Jes 6,3 heranziehen dürfen, obwohl hier nicht von der Weisheit, sondern von der Herrlichkeit die Rede ist. Aber der Satz, daß »die Herrlichkeit Jahwes« die ganze Erde »ausfülle«, spricht doch auch wieder von einer schöpfungsimmanenten Qualität, nur daß sie hier in der Sprache des Hymnus mit dem stärker ästhetisch akzentuierten Begriff der Herrlichkeit Gottes bezeichnet wird.

Auf der Linie dieser Vorstellung liegt auch das Mittelstück des Lehrgedichtes Prov 8, das man allerdings immer im Zusammenhang des ganzen Gedichtes sehen muß. Verstanden wir die Lehre von der sich aus der Welt an den Menschen wendenden »Weisheit« als die Neuinterpretation einer implizit sehr alten Vorstellung, so interessiert uns natürlich besonders das, was sich im Lauf des Traditionsprozesses gewandelt hat. Eine Neuinterpretation im traditionsgeschichtlichen Sinne beschränkt sich ja nie darauf, dasselbe, nur eben »moderner« zu sagen. Immer ist auch ein Zuwachs an der Substanz festzustellen. Das Lehrgedicht Prov 8 geht in der Explikation der Grundvorstellung nicht nur darin über die alte Lehre hinaus, daß es besondere Details über das Verhältnis Jahwes zu dieser Weltordnung auszusagen vermag. Das Interessanteste an dem Neuen ist doch dies, daß sich diese Weltordnung wie eine Person in einer direkten Anrede werbend und fördernd an den Menschen wendet. Verobjektiviert ist hier also nicht eine Eigenschaft Gottes, sondern eine Eigenschaft der Welt, nämlich jenes geheimnisvolle Akzidens, kraft dessen sie sich ordnend dem Leben der Menschen zuwendet. Israel stand also vor dem gleichen Phänomen, das mehr oder minder alle antiken Religionen, vor allem natürlich die Naturreligionen, faszinierte, nämlich vor einer religiösen Provokation des Menschen durch die Welt. Es ließ sich aber nicht zu einer Mythisierung und Divinisierung des Weltgrundes herbei. Seine Deutung war eine ganz andere, weil es dieses Phänomen im Horizont seines Glaubens an Jahwe als den Schöpfer festhielt.

Dieses weltimmanente Etwas, das die Texte »Weisheit« nennen, können wir nur umschreiben. Ob wir es nun als »Urordnung«, als »Ordnungsgeheimnis« oder »Weltvernunft« oder als den der Welt von Gott eingeschaffenen »Sinn« oder als die zurückreflektierende »Herrlichkeit« der Welt wiedergeben, so wird von ihm in jedem Fall in der Form einer bildlichen Personifizierung gesprochen. Aber diese Personifizierung ist doch alles andere als ein frei gewähltes schmückendes Stilmittel, das der rhetorisch gewandte Lehrer allenfalls auch durch ein ganz anderes hätte ersetzen können, nur eben um das Verstehen zu erleichtern. Nein, diese Redeform wurde ganz von der gemeinten Sache her bestimmt, die nur so ohne einen Verlust ins Wort gebannt werden konnte, denn diese Urordnung redete ja auch zum Menschen, was wir gleich näher zu bedenken haben. Da war also keine Wahl, denn gerade das personale Element war unentbehrlich. Diese Weltvernunft war vor allen Schöpfungswerken da, wie ein Kind auf der Erde spielend; sie war als ein »Liebling« das Ergötzen Gottes und sie war – für den Skopos des ganzen Lehrgedichtes besonders wichtig! – auch von Anbeginn den Menschen heiter und spielerisch zugekehrt. Im Unterschied von Hi 28 wird diese der Welt immanente Weisheit weniger unter dem rationalen Aspekt der ökonomischen Ordnung als unter einem ästhetischen Aspekt gesehen: Als »Liebling« ist sie Gottes »Ergötzen«, sie »spielt« und »ergötzt« sich ihrerseits an den Menschen. Beide Texte reden von einer Wirklichkeit, die von einem äußersten Geheimnis umgeben ist. Im Kultus war sie ein Gegenstand des Lobpreises, in der Schule ein Gegenstand des Nachdenkens. Was ist das eigentlich, das einerseits so tief mit allem Geschöpflichen verbunden ist und andererseits ein Teil des Waltens Jahwes zu sein scheint und auf den Menschen eindringt?

Quelle: Gerhard von Rad, Weisheit in Israel, Neukirchen-Vluyn 1970, 195-205 (ohne Fußnoten).

Hier der Text als pdf.

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