Wenn Träume nicht nur Schäume sind
Jede Nacht ist bei uns Kopfkino angesagt. Die meisten Träume schaffen es nicht in unser Gedächtnis, aber manche Klarträume haben es dafür in sich. Gut, wenn wir eigene Träume beachten, können diese uns doch göttlich berühren. So heißt es im Buch Hiob: „Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Menschen fällt, wenn sie schlafen auf dem Bett, da öffnet er das Ohr der Menschen und schreckt sie auf und warnt sie, damit er den Menschen von seinem Vorhaben abwende und von ihm die Hoffart tilge.“ (33,15-17) Wo im Schlaf das eigene Bewusstsein nicht länger in Kontrolle ist, treten mitunter unangenehme Wahrheiten an einen heran und veranlassen Lebensänderungen.
Dennoch bleibt die Frage, ob der jeweilige Traum nicht doch nur selbst erträumt worden ist. Schließlich heißt im Buch Jesus Sirach: „Wer sich auf Träume verlässt, der greift nach dem Schatten und will den Wind haschen. Das eine ist wie das andere: Träume sind wie Bilder im Spiegel. […] Träume haben viele Menschen betrogen, und gescheitert sind, die darauf hofften.“ (34,2-3.7]
Wir mögen auf Ermutigung für eigene Lebenspläne aus sein – Gott auf meiner Seite, der mir zusagt, dass ich es schaffen werde. Gerne reden wir von Lebensträumen, aber deren Verwirklichung kann unser Leben nicht dauerhaft erfüllen. Es gibt immer ein unerfülltes Danach. Wenn uns Gott im Traum etwas zu sagen hat, will er damit unser Leben zu ihm führen. So hat es einst Jakob in seinem Traum von der Himmelsleiter erfahren: „Hier ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel!“ (Gen 28,17)
Es hilft, wenn wir Träume in unser eigenes Gebet hineinnehmen. Ich vertraue Gott meinen Traum an, damit sein Licht auf das fällt, was mir der Traum aufgedeckt hat. So bitte ich Gott, mir zu sagen, was der Traum für mich zu bedeuten hat. Und schließlich sind eigene Träume immer wieder neu von der Heiligen Schrift her zu beurteilen, ob sie mit Gottes Wort zusammenstimmen. Mancher Traum im Leben verwelkt wie eine Blume, „aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“ (Jes 40,8)