
Gegenwärtig ist in unserer Gesellschaft die Traumspiritualität angesagt: Menschen haben ihre ganz eigenen Lebensträume, die es zu verwirklichen gilt. Jeder soll also seinen eigenen Traum leben. Da reibt man sich die Augen. Der Prediger jedenfalls lässt eigene Traumwelten nicht gelten: „Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede; darum fürchte Gott!“ (Pred 5,6) Wo Lebensträume zur Heilsfrage erhoben werden, wird eine hochgradig individualisierte Selbstverwirklichung als Lebenssinn propagiert. Das Paradies scheint eine Autistenparty zu sein – heimkommen unmöglich.