
Dass Pfingstkirchen nicht unbedingt ein nordamerikanisches Mittelschichtsgesicht haben müssen, wird in Hongkong deutlich, wenn man eine Assembly of God besucht, der überwiegend weibliche Haushaltshilfen aus den Philippinen angehören. Der Gottesdienst ist eine lebensfröhliche Angelegenheit, und die Kirchengemeinschaft hilft den Frauen und ermutigt sie in ihrer Selbständigkeit. Es sind weniger Basisgemeinden mit einer Theologie der Befreiung als vielmehr die Pfingstgemeinden in der Zwei-Drittel-Welt, die Menschen aus dem Teufelskreis der Armut befreien können. Der Nestor der Religionssoziologie in Großbritannien, David Martin, hat dazu einen lesenswerten Artikel in der überblick, Heft 2, 2006, Seite 68ff unter dem Titel „Die Urenkel Martin Luthers“ geschrieben. Als Beispiel wie sich die Pfingstbewegung als „empowerment“ positiv auf das Leben von Frauen in einer Machismo-Kultur auswirken kann, sei auf den Artikel von Cecilia Loreto Mariz (Professorin für Soziologie an der Fluminense Federal University in Niterio, Rio de Janeiro) und Maria Das Dores Campos Machado, „Pentecostalism and Women in Brazil“ verwiesen. Ebenfalls lesenswert ist Marizs Aufsatz „Pentecostalism and Confrontation with Poverty in Brazil“.