Verena Pfenninger-Stadler, Gedanken zur 400jährigen Wiederkehr von Ulrich Zwinglis Todestag am 11. Oktober 1931: „Wo sind die Christen, die tapfer und unerschrocken sich in den Dienst der Sache Gottes stellen, die sich nicht scheuen, die Ränke der Gewalthaber und Herrschsüchtigen, welche unter schönen Worten von Demut und Gehorsam die Armen und Geringen bedrücken und es noch heute Aufruhr und Verhetzung nennen, wo man sich gegen ihr Unrecht wehrt, enthüllen, welche auch Geschwätz und üble Nachrede und mehr noch, wo es nottut, ertragen, weil sie Gott mehr als den Menschen gefallen wollen? Noch ist Christus da und seine Gnade, noch wissen wir, dass Gott uns liebt. Darum lasset uns nicht furchtsam sein, nicht immer zögern und schwanken, sondern um Gottes willen, um der großen Liebe willen, die er uns erzeigt hat, etwas Tapferes tun.“

Gedanken zur 400jährigen Wiederkehr von Ulrich Zwinglis Todestag am 11. Oktober 1931 Von Verena Pfenninger-Stadler „Der heilige Paulus war nicht … Mehr

Verena Pfenninger-Stadler, Zur religiösen Begründung der Frauenbewegung innerhalb des Protestantismus (1931): „Prüfen wir also, wem wir dienen sollen und wessen Rechte wir fordern. Oft verdammen gerade die den Kampf um Rechte, die ihre eigenen Vorrechte nicht aufgeben wollen. Dann aber müssen wir fragen: Ist es nicht gerade aus dem Geist der Liebe heraus geboten, für die Unterdrückten und Entrechteten zu kämpfen? Worum geht es in der Frauenbewegung? Um das Erwachen der Frau zu größerer Selbständigkeit und Verantwortung. Wir kämpfen nicht nur um Rechte, sondern darum, unsere Gaben zum Wohl aller einzusetzen. So dürfen wir Rechte fordern, um rechten Dienst tun zu können.“

Zur religiösen Begründung der Frauenbewegung innerhalb des Protestantismus Von Verena Pfenninger-Stadler Die Katholikin, die in Nr. 12 des Frauenblattes im … Mehr

Verena Pfenninger-Stadler, Brief an Karl Barth in Sachen Caprez-Roffler (1932) und Karl Barths Antwort: „Wir haben ja niemals von unseren Mitchristen, von den christlichen Redaktorinnen unseres Landes und nicht einmal von unseren Kirchenbehörden verlangt, dass sie das Wagnis, das wir im Glauben unternehmen, mit uns wagen. Wir haben uns gefreut über jeden, der mit uns ging, aber verlangt haben wir nur das Eine, dass man uns nehme und allenfalls bekämpfe als das, was wir sind: Menschen, die vielleicht irren, aber jedenfalls meinen, im Glauben gehandelt zu haben und daher von da allein angegriffen werden müssen.“

Brief an Karl Barth in Sachen Caprez-Roffler Von Veronika Pfenninger-Stadler Brig, Tunnelstraße 9,31. VII. 32 Herrn Prof. Dr. Karl Barth,Bonn … Mehr

Verena Pfenninger-Stadler, Dienst an der Sache und Weiblichkeit. Ein Beitrag zur Theologinnenfrage (1931): „Die Frau, die in das Berufsleben eintritt, muss zuerst, will sie bestehen, jedenfalls die Formen übernehmen, welche sie vom Manne vorgebildet findet. Erst, wenn die Frau die volle Freiheit und Selbständigkeit in der Ausübung ihres Berufes hat, ist die Möglichkeit gegeben, dass sie, ihrer besonderen Eigenart gemäß, vielleicht einmal an neuen Gestaltungen ihres Berufes mitarbeiten kann. Solange sie, wie heute vielerorts, noch dazu gebraucht wird, dem männlichen Kollegen Handlangerdienste zu tun, ist eine solche Entwicklung einer durch die Frau beeinflußten Form des Berufes jedenfalls nicht möglich. Und eine von Anfang an gegebene Beschränkung des weiblichen Theologinnenberufes auf die für eine Frau besonders geeigneten Seiten dieser Tätigkeit ist jedenfalls nicht möglich. Die Frau kann sich doch nicht vom Manne diktieren lassen, welches die ihr besonders naheliegenden Seiten ihres Berufes sind!“

Dienst an der Sache und Weiblichkeit. Ein Beitrag zur Theologinnenfrage[1] Von Verena Pfenninger-Stadler Es soll hier von der Theologinnenfrage gesprochen … Mehr

Verena Pfenninger-Stadler, Darf die Frau, auch die verheiratete, das volle Pfarramt fordern? (1931): „Wir wollen zuerst einmal ein Recht, nämlich das Recht, unsere Arbeit frei, vom Zentrum, von der Sache des Evangeliums her, zu gestalten, und nicht entsprechend der Vorstellung, die irgend ein Pfarrer von weib­licher Eigenart und weiblichem Dienen hat! Diese Art weiblicher Besonderung können wir eben nicht anerkennen, aber eben diese ist es, welche bewusst oder unbewusst stets den kon­kreten Hintergrund jener Theorien bildet. Wir aber meinen, daß nur, wenn uns erst einmal die volle Freiheit, unsere Arbeit zu gestalten, gegeben ist, sich vielleicht einmal, wenn auch nur in strengster Unterordnung unter die Sache des Evangeliums, dessen Verkündigung gewisse Formen des Amtes einfach fordert, etwas von der Besonderheit weiblicher Art geltend machen kann.“

Darf die Frau, auch die verheiratete, das volle Pfarramt fordern? Von Verena [Pfenninger-]Stadler Als verheiratete, berufstätige Theologin möge es mir … Mehr

Verena Pfenninger-Stadler, Meine Arbeit als Theologin unter den Protestanten des Oberwallis (1933): „Für den Christen gibt es keine allgemeinen Theorien über sein Tun, also auch keine allgemeine Theorie darüber, ob eine verheiratete Frau imstande ist, beides, Beruf und Ehe, zu vereinen. Es gibt immer nur den Gehorsam gegen Gott in jedem Augenblick der Gegenwart. Kein Mensch kann ihm abnehmen, darüber zu entscheiden, was Gott gerade von ihm fordert. So kann ich zum Schluss weder alle andern Frauen auffordern, dasselbe zu tun, wie ich, noch auch solchen, die es tun wollen, davon abraten, um der großen Last der Arbeit willen, die sie sich damit aufladen. Ich kann nur bezeugen, dass ich mich in beides, in meinen Beruf sowohl wie in meine Ehe, gewiesen sah, und dass mir darum nichts anderes übrig blieb, als im Glauben diesen Weg zu gehen. Ich kann nur bezeugen, dass ich auch heute noch meine, diesen Weg im Glauben weitergehen zu müssen.“

Verena Pfenninger-Stadler studierte Theologie unter anderem in Marburg bei Rudolf Bultmann und in Münster bei Karl Barth und absolvierte ein … Mehr